Wohin? wo flieh’ ich hin? O
welche Höhe schützt,
O welche Tiefe vor der Liebe
Pfeilen?
Und haust’ ich weit von hier,
drei hundert Meilen,
Wo Monde lang die Nacht am
Ruder sitzt;
Wo, statt des Stabes, sich auf
hohe Säulen
Von schauerlichem Eis der
greise Winter stützt;
Wo Amarock’ hinauf zum Aether
heulen,
Der gaukelhaften Schein durch
kalte Wolken blitzt!
Doch würd’ auch da die Liebe
nicht erkalten,
Die hier im Innersten der
kranken Seele brennt.
Sie, längst gewohnt, wie ein Despot
zu schalten,
Beut jeder Zone Trotz, scherzt
jedes Element.
Sie stürmt ins Grab die Blüthe
meiner Zeiten,
Und wird mich noch ins
Schattenreich begleiten!
An
Philomenes
Auch du bist am
verhängnißvollen Ziel!
Bist in das mildre Klima
hingenommen,
Wo frei sich’s athmet, wo der
Seelen viel,
Die hier du führtest, dir
entgegen kommen!
Doch, wir Gespielen deiner
Jugend, ach!
wir, treue Freunde bis zu
deinem Grabe,
Wir weinen unser Lebewohl dir
nach,
Und wandeln fort an unserm
Pilgerstabe!
Du bist es werth, dieß
Lebewohl voll Leid,
Von uns, von der, die solchen
Sohn geboren,
Von deiner Theursten auf so
kurze Zeit!
Es ging an dir das beste Herz
verloren! –
Welch ein Verlust, wär dort
kein Wiedersehn,
Wo Freuden ernten, die hier
weinend sän!