Sonett-Forum

Normale Version: Gedeckter Apfelkuchen
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Gedeckter Apfelkuchen



Wie das im echten Leben manchmal ist:
Wenn einem eine Sache gut gelungen,
steht man alsbald im Ruf als Spezialist -
verfolgt von nie gekannten Weiterungen.

Bei mir war dies gedeckter Apfelkuchen:
Dass du ihn mochtest, hab ich früh gewusst:
Dann aß ihn Oma mit geballter Lust,
und plötzlich wollten alle ihn versuchen -

Schon tönt der Ruf: Kannst du auch mich beliefern?
Mein Kuchenmarkenruhm verpflichtet mich,
die lieben Leute artig zu bedienen.

Indessen fühl ich mein vertrautes Ich
verdampfen zwischen Äpfeln und Rosinen -
sie aber kauen mit zufriednen Kiefern.


Neue Fassung
(eingedenk der Anregungen von ZaunköniG):
Gedeckter Apfelkuchen


Wie das im echten Leben manchmal ist:
Wenn einem eine Sache gut gelungen,
steht man alsbald im Ruf als Spezialist -
verfolgt von nie gekannten Weiterungen.

Bei mir war dies gedeckter Apfelkuchen:
Dass du ihn mochtest, war ganz früh schon klar.
Erst aß ihn Oma, dann die Tantenschar -
dann wollten auch Bekannte ihn versuchen -

Kannst du auch uns beliefern? hallt der Ruf.
Der Kuchenmarkenruhm verpflichtet mich,
stets weitre Kreise artig zu bedienen.

Indessen fühl ich mein vertrautes Ich
verdampfen zwischen Äpfeln und Rosinen -
als Knecht der Sache, die ich selber schuf.
Hallo Dirk,

Das passt ja noch sehr gut in die Weihnachtszeit.
Eine Alltagsszene, fein beobachtet.

Die Kiefer passen stimmungsmäßig nicht so ganz, finde ich.
Da könntest du vielleicht bedienen-Mienen reimen und für die Zeilen 9 und 13 Reime suchen.

LG ZaunköniG