Sonett-Forum

Normale Version: Auf Inken
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
In Friesland, wo die Sonnen später sinken,
wo Frau'n so schön, dass sie sich niemals schminken,
und fein verziert mit Spitz' und güldnen Rinken
der Trägerinnen Trachtgewänder blinken,

band einst an seiner Liebsten Türe Klinken
ein Bauernbursch, ein Crack im Kartenzinken,
der's liebte, durch die Poker-Bars zu hinken,
wenngleich auch nur auf einem Bein, dem linken,

mit trickgeübten Fingern, seinen flinken,
zum Schlag von Amseln, Drosseln, Staren, Finken
als Liebesgabe einen Räucherschinken,

dran listig ließ er ein Gedichtlein winken:
"Die ganze Welt reimt sich auf Dich, auf Inken!"
Darob sollt’ sich die Maid mit Tee betrinken.
Absolut putzig und gelungen!
lg
Santor
Hallo Francesco,

Die Ranken des Reimes wegen in Rinken umzubiegen ist schon etwas schräg, passt aber wunderbar zu dem beschriebenen Bauernburschen und der Situation.
Sehr schön.

LG ZaunköniG
Hm ZaunköniG, eine kurze Recherche ergab, dass Rinken eine zugebenenermaßen seltene aber nichts desto trotz existente Form von Ring ist. Insofern zwar exotisch, aber definitiv keine gebogenen Ranken.
lg Santor
Hm, sowas macht natürlich neugierig; ein Wort das ich nicht kenne?
Grimms Worterbuch bezeichnet es als eine Vergrößerungsform von Ring (vgl. Reif - Reifen) oder eine Schnalle, Spange, Fibula, was hier vielleicht besser trifft....

Ich danke Dir für den Hinweis.

Gruß

ZaunköniG
Hallo Santor, hallo ZaunköniG,

über Eure freundlichen Kommentare habe ich mich gefreut - vielen Dank.

Die Rinken waren übrigens tatsächlich im Sinne von Schnallen, Spangen gemeint.
Grimms WB hält immer noch manche Überraschungen bereit. Aber auch der
"klassische" Duden (20. Aufl. 1991) führt es auf, mit dem Hinweis "landsch. für ..." .

LG Francesco