Sonett-Forum

Normale Version: Am Bahnhof
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Vor Jahren führte ich den kleinen Bahnhof.
Lebendig einst – heut liegt er einsam schlafend,
da keine Passagiere Koffer tragen,
um abends ein und aus im Zug zu fahren.

Das Mauerwerk des alten Wartesaales
ragt grau, marode in das flache Brachland.
Von Unkraut überwuchert und verwahrlost
sind Steige, Gleise, die so prachtvoll strahlten.

Die Stadt hat ihren Mittelpunkt verlagert,
ganz nahe glitzern nun die Glasfassaden
der schicken Shopping-Mall im Lifestyle-Garten,
mit kaltem Charme, den Bankpaläste haben.

Der Bahnhof wird jetzt, sagt der Städteplaner,
zum Zentrum für Kultur und Literaten.