Sonett-Forum

Normale Version: Mohn
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Mohn

Des Sommers Sache ist es nicht zu geizen;
Die Luft steht auf den Äckern still und flirrt.
Ein kurzer Schauer wird sofort pariert,
die erntereifen Felder aufzuheizen.

Gefiedert streut sich Klatschmohn ins Geviert;
Sie Sonne brennt und ihre Strahlen beizen
die Flur ringsum. Satt, goldgelb steht der Weizen
als ihm zur Fruchtzeit neue Blüte wird.

Die prallen Knospen springen und karmin
entblättert wolkig sich der Seidenbausch.
Für all die Wärme, die er sich geliehn,

ergibt der wilde Mohn sich selbst zum Tausch;
Bald läßt er seine Blütenblätter ziehn.
Verkapselt reift des nächsten Jahres Rausch.