Sonett-Forum

Normale Version: Frühlings-Haiku
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Drei Mandelzweige:
Der Mond, der Berg und der Fluß
blühen in ihnen.

Erdbeermund, lachend.
Trotz Bauchweh und Sonnenbrand
lebt die Versuchung

Spatz auf dem Stopschild
Er braucht es nicht zu lesen
Es ist was es ist




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Spät wärmt die Sonne
die welken Hortensien.
Frost hat sie geknickt.



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Gewissenskonflikt:
Mein Wohlwollen gilt beiden.
Fröschen und Störchen.



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Nur ein kleiner Scherz
Schnee aus heiterem Himmel
am ersten April


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Gras sprengt den Asphalt;
Hinterm Altglascontainer
der Eingang zum Park


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Die Bistro-Stühle
angekettet beim Eingang
tanken schon Sonne.

Ich bestelle mir Kaffee,
ergänze zögernd: - To go.


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Gleißender Kalkputz
Schiefe Fachwerkensembles
stellen sich nun jung.


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Der Himmel klart auf
Da fällt mir noch ein Tropfen
Pitsch - auf die Nase


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Freue dich des Lichts,
Blüh um des Blühens Willen.
Dann wirst du fruchten.


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Wo die Pflaume stand
klafft ein noch flaches Pflanzloch.
Die Wurzeln sind zäh



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Die Gartenarbeit
zeigt erste Ergebnisse:
Schwielen an der Hand.



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Erde gelockert.
Sie gib ihre Schätze preis:
Zwiebeln und Kerne.



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Gefällt es dir so?
Nochmal richte ich den Baum
nach der Sonne aus,

gebe ihm frische Erde.
Mitgift zur neuen Heimat



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Trockene Soden
als Damm um die Pflanzscheibe;
Wasser rinnt hindurch.


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Die Krume schwimmt auf.
Eine Lektion in Geduld
schon beim Angießen.



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Die prallen Knospen
an den gestutzen Zweigen
lehren Zuversicht


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