Sonett-Forum

Normale Version: Die Fremde
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Die Fremde

Sie liest von Zeit zu Zeit in ihrem Märchenbuch,
Sucht nach Vokabeln, die sie noch nicht kennt.
Der Grundstein ist gesetzt, das Fundament
Für dieses Leben, das sie ausgesucht.

Bald fährt sie in die Heimat, - auf Besuch; -
Viel höher scheint ihr dort das Firmament.
Die Flamme, die so doppelzüngig brennt;
Vertrautheit, ein befristeter Versuch.

In ihren Augen hütet sie den Glanz
Und denkt an ihre Schwester, klopft auf Holz;
Die wird noch Ärztin! später oder eher...

Heut kommt der Brief – geschafft! er reicht ihr ganz
Zur Freude – und so einer Art von Stolz –
Und Zuversicht: Das Glück rückt langsam näher.