Sonett-Forum

Normale Version: Sonett fließend
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Sonett fließend

Sich den gegebnen Formen anvertrauen
heißt, sich zu schmiegen, wie ein keuscher Kuß.
Die klaren Verse heißt es, nicht zu stauen
und nicht verschwenden in bestürztem Guß.

Beinahe wie ein Mantra schreibt der Fluß
verschlungene Mäander in die Auen.
Ein inneres Gesetz, dem folgen muß,
wer je bereit war, die Figur zu schauen.

Ein Fluß, der beide Ufer gleich begehrt,
sich mal zu diesem, mal zu jenem zieht
und selber nicht ganz weiß, wie ihm geschieht,

wenn er sich windend weiter abwärts kehrt,
durch Alpen, Hügel oder Marschgebiet,
bis er sich letztlich in sein Meer entleert.
Hallo Zaunkönig,

allein hätte mir das Sonett gut gefallen. Im Verhältnis zum maritim finde ichs etwas schwächer. Für das erste Quartett hätte ich nen Alternativvorschlag:
Sich vorgegebnen Formen anvertrauen (falls du noch nen F-Laut drin haben magst)
heißt sich zu schmiegen wie ein keuscher Kuss
Es gilt, die klaren Verse nicht zu stauen
noch zu verschwenden in bestürztem Guss

In der ersten TErzine würde ich "den Fluss" überdenken, da er ein Reimwort ist, das du in den Quartetten schon verwendest. Ein Strom vielleicht?

Gruß

Sneaky
Hallo Sneaky,

Mir geht es im Grunde wie dir,

der Plot zum maritimen Sonett war zuerst da. Dieses Sonett ist quasi aus den Resten des Brainstormings nebenbei entstanden. Deine Vorschläge sind gut; nur die erste Zeile würde ich lieber beibehalten.

LG ZaunköniG
Hi Zaunkönig!

Den Fluß am Anfang des ersten Terzettes würde ich stehen lassen.
Die Wiederholung des Wortes passt gut.
Auch sonst finde ich das Gedicht sehr gelungen. Du bist ein wirklich guter Schreiberling.

So jetzt werde ich mal weiter stöbern...

Gruß Terrapin.