Sonett-Forum

Normale Version: Der Kannibale
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Der Föhn von Süd treibt Sand in sein Getriebe,
Ein Wind, der bläst vom Braun zum Blau hinauf.
Zunächst wallt rastlos Rund um Rund sein Lauf.
Es keimt im Flug die frisch entfachte Liebe.

Mitunter zwingt zum Zug des Zeichens Härte,
Bevor aus Wasser Wein zum Wuchs sich streckt.
Ein jeder Kasus, kurz und knapp, der schmeckt
Regent und Bauer, bis ihr Bruch sich klärte.

Wird er gesättigt sein von solcher Speisung?
Im Sattsein lauert Licht, da leckt sein Kahn.
Nun heißt es hungern. Hier ein hohler Zahn,
Dort drüben aber Angst, ihn jagt Vereisung.
Mächtig thront er über seiner Sierra,
Einmal zärtlich zu der weißen Frau,
Dann romantisch wie ein Drahtverhau.
Sein Flammenmeer erglüht wie Bramaterra.

Brüderlich benamst wird er „El Popo“,
Mein Big Brother –, doch gibt er sich knickrig,
Spielt sich etwas ab, er wird schnell fickrig.
Das ahnt man jäh, betrachtet man die Topo.

Wintersüße Stimmen pfeifen droben.
Nutzt man die Offerte auf Verbleib,
So reißen sie die Masken sich vom Leib.
Dann wird man in das Steingrab eingewoben.