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Geschrieben von ZaunköniG - 07.04.2008, 10:55 |
Ein gelungenes Sonett in modernem, saloppem Tonfall. Es läßt sich leicht auf das Bild beziehen. Aber ob die Intention des Künstlers wirklich getroffen ist? Distanziertheit sehe ich auch. Daß hier der Morgen nach einem One-Night-Stand dargestellt ist, lese ich nicht zwingend aus dem Bild heraus. Genausogut könnte es die Ernüchterung des Alltags sein. "War es richtig so früh zusammenzuziehen?" oder nach dem ersten Streit, oder einfach noch nicht ausgeschlafen. Mit der hohen Lehne würde ich die Szene auch nicht im Bett verorten. Vielleicht ist er auch frustriert, weil er auf dem Sofa schlafen mußte? Wie gesagt, das Sonett als solches gefällt mir gut, aber den Bezug zum Bild empfinde ich als eher vage. LG ZaunköniG |
Geschrieben von Dirk Schindelbeck - 06.04.2008, 17:09 |
Gerd Grimm (1911-1998) Young Couple Am andern Morgen War da was gestern Abend? Alk, zuviel Alk, die schwüle Disco, Rauch, Musik und Schweiß, Lichtorgeln. Hände manschten Kerzentalg auf kleinen Tischchen. Plötzlich: geil und heiß das Blut. Zu Hause dann gevögelt, fast wie blöde, der Rest war Schweigen; irgendwann erschöpft in Schlaf gefallen; seltsam leer und öde erwacht am nächsten Morgen, seelisch zugeknöpft. Das Feuer aus, die Gier, die Lust. Der Fick voreilig, überflüssig. Selbstkritik: Was hat denn das gebracht? Schluss jetzt, es reicht - Und dennoch ist auf einmal nichts mehr wie zuvor. Schon der Gedanke: Wäre das doch nie passiert... Wie weiter? Kennt man sich? Vielleicht. |