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Ergänzungen zu John Donne's: La Corona - ZaunköniG - 27.01.2007 Und damit es ein echter Kranz wird noch ein paar Zudichtungen von mir: Der jüngste Tag Begrüßt den jüngsten Tag: die Ewigkeit! Das Gottesreich ist nah, die Engelszunft der Friedensstifter bietet Unterkunft den Sündern und Beladenen. Bereit Verzeih’n gen Reue aufzuwiegen feit uns Christ vor Schuld am Tag der Wiederkunft. Nur scheinbar streitet ’s Herz mit der Vernunft, denn unsre Seele lebt über die Zeit. In Jesu Christ vereint sind Herz und Ratio, denn unvergleichlich ist sein Werk dem Lob, ist Gottes Samen und der Menschheit Blüte. So klinge ewig Christi die Laudatio, so seiner Macht, der Weisheit und der Güte. Nenn einen, der sich nicht im Tun verhob. Vanitas Nenn einen, der sich nicht im Tun verhob, Der nicht in Eitelkeit verfällt im Glück. Man geh’ in der Geschichte weit zurück und sieht, daß alle Pracht zuletzt zerstob. Geblieben ist das namenlose Lob der Urkraft, die uns innewohnt, ein Stück. Re-ligio: Besinne dich zurück, Denn wer vergißt, was ihn ins Leben hob und wer verleugnet wes’ Talent er nutzt, woher er seine Kraft und Macht erwarb, dem stehn sie zu Gebot nur wen’ge Stunden. Egal, was er sich auf der Welt ertrutzt, und was er auch erringen mocht: er starb. Vor Dir ist unser aller Hand gebunden Macht und Ohnmacht Vor dir ist unser aller Hand gebunden. Du setztest uns, wie Adam unsern Ahn, auf unsre vorbestimmte, rechte Bahn. An Leib und Seele würden wir gesunden zerstörten wir nicht selbst den großen Plan; Die Freiheit, die du gabst, verführt zu Sünden, doch, Heil sei unserm Herrn, durch seine Wunden sind uns gesühnt die Tat, die Schuld, der Wahn. Noch einmal reichst du uns die Hand zum Bund; Laß uns das Glück nicht blind wie eh verderben; Für uns hat sich der Herr gequält, zerschunden. Empfangen wir das Heil aus deinem Mund und geben wir uns dir, bevor wir sterben: - Durch unsre Finger rinnen unsre Stunden Hoffnung Durch unsre Finger rinnen unsre Stunden empfangen aus dem Nichts, und ins Vergessen befiehlt man uns zurück. Was wir besessen zerfällt zu Staub, doch immer neu erfunden wird dieses Leben. Nur dem Herrn verbunden ist sein Gesetz, dem Herrn, der unterdessen sich selbst der irdnen Welt gibt, unermessen ist sein Geschenk, sein Opfer, seine Wunden. O, der sich selbst erhebt fällt tief! Folgt dem, der Gott mehr als sich selber liebt. Der sich im eignen Fall zu Gott erhob, folgt dem, der uns in seine Obhut rief, der uns die höchste Hoffnung wiedergibt in die sich unser Lebenswerk verwob. Dein Nächster In die sich unser Lebenswerk verwob, sind uns vom Herrn zur Prüfung aufgegeben, drum achte fremdes, wie das eigne Leben und spare nicht am Nächsten Tat und Lob. Der Umgang manchen scheint zuweilen grob, doch seiner Seele Schätze auszuheben liegt nur bei dir. Dein himmelweites Streben, ob dich ein ferner Gott dereinst erhob ist eitel: Gott tut sich im Nächsten kund. Drum klage nicht, denn irdisch sind die Sorgen; was Gott zusammenfügt, was Gott zerstob liegt schon beschlossen im uralten Bund. Dein Bestes schläft in Blut und Fleisch verborgen, Bis die Vergänglichkeit obsiegt darob Sühne Bis die Vergänglichkeit obsiegt darob vertraun wir gerne unsrer Hände Stärke, doch schaffen wir auch größte, höchste Werke; Der Geist ists, der die Hand zum tun erhob. Und Hand wie Geist sind uns von Gott, drum Lob die Gottesschöpfung, leb in ihr und merke: Der Seele fruchtbar sind die Geisteswerke. Der feste Glaube brachte Lohn Hiob und rettete schon Nebukadnezar, denn Gott ist gnädig, - doch Geduld ist endlich! Wart’ nicht bis du die Flammenschrift gefunden So wie zu Daniels Zeiten Belzazar. Der Lohn so wie die Strafe sind dir kenntlich. Die Körperhülle liegt zuletzt zerschunden Die Körperhülle liegt zuletzt zerschunden; von allem Prunk und allem äußren Fehle verbleibt der selbe Staub und nur der Seele gerechter Glanz und Makel bleibt verbunden erneuter Ewigkeit, und jede Wunde, die man auf Erden andren schlägt, die quäle noch ewig, doch die gute Tat, die zähle vervielfacht, nutzt man so die Erdenstunden nicht nur für irdisches. Gib Zeit und Muße den Schritt auf’s wahre Leben hinzulenken, dem Leben, das nicht an die Zeit gebunden. Ich bete, halte Andacht, dir zum Gruße, So wie man liebt, so willst du Liebe schenken; Mein Gruß hat deine Ewigkeit gefunden |