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schneeblind - cameleon - 14.02.2010 schneeblind sieh, wie die sonne sich verschwendet ihr antlitz spiegelt sich im schnee wenn lichter strahl die augen blendet so tut's mir in der seele weh blind irre ich durch nacht und tag und während ich dein bildnis such ahnst du, dass ich den schnee nicht mag hinweg, du bleiches leichentuch im eisbaum flüstert leis' der wind dass flocken nur ein trugschluss sind an dem sich müde dichter laben zu viel schneeweiß macht oft schneeblind in frostgeklirr und raureifwaben lass uns nach ersten veilchen graben Sonett von Karin Rohner 2010 P.S. das "graben" gefällt mir gar nicht... RE: schneeblind - ZaunköniG - 14.02.2010 Hallo Cameleon, Stimmt, auch die "Waben" finde ich sehr konstruiert. So spontan fällt mir ein: wo Blumen aus Kristallen reifen laß uns nach ersten Veilchen greifen. LG ZaunköniG RE: schneeblind - pumukel - 14.02.2010 Also mir gefällt das Bild der Raureifwaben sehr. Ich finde es vor allem reizvoll, wie du eher negativ über den Winter sprichst und es dennoch mit schönem Klang und Bildern tust. Das Graben hat etwas gewaltvolles und so ist es wohl auch. Wer so ungeduldig ist und unter dem Schnee schon Veilchen hervorholen will, muss sich halt anstrengen. (Vielleicht fällt er dann in den eigenen Graben...) Beim reifen-greifen-Vorschlag vom ZaunköniG steht dann halt der Reim von Vers 11 (laben) alleine da. Vielleicht an dem sich dichter müd ereifern (Ist zwar kein reiner Reim). RE: schneeblind - ZaunköniG - 14.02.2010 oder "an dem sich Dichter müd versteifen" Technisch kein Problem, aber inhaltlich hat auch Pumukels Argumentation etwas für sich. Tja, Cameleon, jetzt bist Du wieder dran. LG ZaunköniG RE: schneeblind - cameleon - 14.02.2010 tja, "graben" drückt eigentlich genau das aus, was ich fühle... schade, dass das Wort zu der Tätigkeit so hart klingt... aber die Synonyme: schürfen, buddeln, roden, pflügen... greifen - man greift in die Luft... klingt so nach fangen... nach Veilchen sollte man graben Die Raureifwaben sind zwar meine Erfindung - aber genauso stellt sich der vereiste Maschendrahtzaun dar... ich buddel ja erst seit gestern an dem Text herum... das ist nicht lange... Danke für eure Gedanken... mal sehen, wie sie sich auf das Gedicht auswirken... einen schönen Sonntag wünsche ich cameleon RE: schneeblind - ZaunköniG - 14.02.2010 oder sühlen fühlen wühlen LG ZaunköniG mach was draus! RE: schneeblind - Friedrich - 03.03.2010 Liebe cameleon, schön, dass Dir der nahende Frühling wieder die Lust aufs Dichten zurückgebracht hat. Die Ungeduld kommt sehr deutlich heraus im Spannungsfeld zwischen reizvollen Bildern und dem entschlossenen Schlusssatz. Wenn Du überhaupt etwas ändern wolltest, würde ich erstmal allen Schnee schmelzen lassen (aus momentaner eigener leidvoller Erfahrung gesprochen). LG Friedrich RE: schneeblind - cameleon - 04.09.2010 P.S.: - eigentlich wollte ich mich nicht mehr beteiligen an dem Gedichtemarathon bei http://gedichte-bibliothek.de/pages/gedichtwettbewerb/xiii.-gedichtwettbewerb-2010.php . Da ich laufend Aufforderungen bekam, schickte ich im Frühling einfach dieses Sonett ein - und erhielt außer einer wohl klingenden Lobhudelei einen der 4. bis 100. Preise - ein Hörbuch mit Eichendorff-Gedichten Das Hören macht Spaß, und das Dichten hat Spaß gemacht. cameleon |