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Armer Troll - Sonettista - 01.03.2010 (01.03.2010, 14:52)ZaunköniG schrieb: Der Troll Armer Troll Du armer Troll, es mag dich keiner leiden! Kein Mensch, der denkt, und keiner, der nur fühlt. Man hat vielleicht dich einst zu heiß gespült, und nun kannst du an nichts als Schmutz dich weiden. Vergeblich hast du lang im Dreck gewühlt, da das, was du beförderst, andre meiden. Von dir muß alles Kluge weinend scheiden, vor dir ist alles Liebe abgekühlt. Nicht daß ich irgend einen Trollgroll hege! Ich bin zuweilen regelrecht geduldig, und weiß, daß jeder Mensch im Grunde schuldig. Nur will ich lieber nichts mehr von dir sehen, und da es nicht an mir ist, wegzugehen, so lebe wohl und troll dich deiner Wege! RE: Armer Troll - ZaunköniG - 02.03.2010 Wer spricht mir Dir? Fühlst du dich angezogen? Du gähnst mich an... Ich glaub du bist bekifft. Die Sätze ziehen sich wie schleichend Gift - Um wach zu werden gibt es andre Drogen! "Ich mag nicht" stöhnen alle, ach: gelogen! Was ist das für ein Heim-und-Herd-Komplex? Ihr habt doch alle nur zu wenig Sex, so artig, (tutzi, tutzi...) wohlerzogen und keinen Schimmer, was ihr so verpasst. Zwar klebt es, euer Wort-Ejakulat, doch fehlt ihm ganz Entscheidendes: Die Tat! Man müßte Mitleid haben, denn ihr haßt nur das, was ihr nicht kriegen könnt, (So ist es!) Versucht's auch gar nicht erst, denn, ja, ihr wisst es! RE: Armer Troll - Sonettista - 02.03.2010 O Troll, o Troll! - Fast rief ich: Gottogott! Es ist, wie du dich brüstest, kaum zu fassen. Kannst du nicht es, statt wieder einen, lassen? Das Zauberwort mit Doppel-T heißt flott. Ich werd vermutlich ohne das erblassen, was dir so wichtig scheint im Lebenstrott. Ich find dich liebenswert wie ein Schafott und ahne: deinesgleichen gibts in Massen. Zwar traurig, doch normal die Langeweile, die du verbreitest (machen das doch viele). Mich ärgert nur, daß deine Kinderspiele hier Raum belegen, der gebührt dem Dichter. An jedem Ort der Welt ist das Gelichter sehr stark und hat im Denken keine Eile. Abgang des Trolls - ZaunköniG - 02.03.2010 Abgang des Trolls "Im Denken", ach, das ist ja wohl der Kracher! Seid ihr auch selten, sag ich "selten dämlich". Stellt man uns gegenüber, habe nämlich Ich auf meiner Seite alle Lacher. Glaubst du, daß ich um meinen Abgang schacher? So siehst du aus, so schreibst du denn auch: ziemlich enthoben, selbstgefällig und bequemlich. Auf hundert Denker gibts nur einen Macher! Meine Riemen wäre dir bestimmt ein Schock, Greig dir für's erste selber untern Rock. Ach was, schreib weiter deine Verse für die Tugenden, die Schmetterlinge, Elfen; Ich hab's gemerkt: Dir ist nicht mehr zu helfen. Das Leben aber wartet vor der Tür! Dem Troll zum Abschied - Sonettista - 02.03.2010 Mein Leben, Tröllchen, wartet eben nicht. Mein Leben wird von mir gelebt, und gerne! Ich denke, liebe, fliege an die Sterne - und jeder Tag bringt mir ein neues Licht. Von dir, du rußig trübe Stallaterne, kommt nicht genug für mich. Du armer Wicht übst recht erfolgreich geistigen Verzicht - sei mir gegrüßt aus möglichst großer Ferne. Du lebst von dem, was zwischen deinen Beinen, und mag dir das auch sehr beträchtlich scheinen, so ists für mich, die Bessres kennt, nicht wichtig. Für dich ist deine Lebensform wohl richtig, doch ich bin zu was anderem geboren: Ich leb von dem, was zwischen meinen Ohren. RE: Armer Troll - ZaunköniG - 02.03.2010 Danke Sonettista, für die kleine Sonettschlacht, ich habe als Dichter allerdings noch andere Pläne und möchte den Tonfall nicht zu sehr verinnerlichen. Macht aber immer wieder Spaß so ein Rollenspiel LG ZaunköniG RE: Armer Troll - Sonettista - 02.03.2010 Auch Dir Dank, Zaunkönig, es war eine lustige Schlacht! |