Nacht der schlechten Texte - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Mitglieder-Areas (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=13) +--- Forum: Cameleons Cemenate (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=94) +--- Thema: Nacht der schlechten Texte (/showthread.php?tid=2004) |
Nacht der schlechten Texte - cameleon - 10.09.2010 kleines experiment für die nacht der schlechten texte 2009 in villach http://www.wort-werk.at/ wäre auch mal einen versuch wert - ganz bewusst ein richtig schlechtes sonett zu schreiben... der wahren geschichte erster teil silbenrein klopft frau specht: den hammerkopfball spielt mein mann. das war nicht unser bestes gestern. lila farbstich rechnet sich nicht als leseschreibhilfe im spiegel des lebens. angst im einklang lassen, ich pflege sie nicht länger. der archivar wird teurer und lechzt im nachtwind, einen katzenschrei entfernt, äpfel aus spätherbst und sehnsucht. als höchster park - mein inselchen erstickt mich unter schlichten von wildem moos. wild kippen spalten, klippen den leuchtturm; zum nordseestrand huschen klippschliefer, der fels im sand. mein perlgrau ruhesteg versinkt im wattenmeer, als linienschiff, gefrachtet zwischen ost und west. gekauerte dämmerumg steigt mir aufs dach und kollert über mauern ins zittergras. aus kaltem elfenleinen entwirbeln beine, haken erlösen einander - schiff ahoi! im sitzen beide hände trachten, augen groß und dynamisch gewandet - erscheinen sie in keinem kursbuch. ausgesägte silben - nur nicht aufwachsen - für die paar stunden zeitpunkt. ich ziele auf deinen sturmhut und dichte - dichter, verdichter, verdichtet, umdichten, umdenken. punktum. das gegenteil als vorsilbe klingt schön verbal. verlieben - ein typischer fall von vergehen, geht immer nach hinten los. hochkant verloben, geloben, entloben, lass dich niemals umloben. punkt. verzeih, mein haus liegt nördlich über hessen. darum kratzt mich auch niemals sachsen und wenig mehr das matterhorn - gehörnt als steinbock, aufgezackt - doch dies ist nie mehr ein gedicht, ist plump gesagt ein tag im regen. interesse der öffentlichkeit höhlt sich die wange. als hohegeiß am gipfelkreuz die sense baumeln lassen. panoramagebühr. mit beiden händen greifen was dahinter steckt. mein arm - am bildschirm eingenickt, budenzauber - auf zuruf kannst du mich im Wachen nicht erreichen. mein kopf liegt oberhalb worms und fischt im trubel, mein herz klopft falsch und spielt kulisse fürs verkehrsgesicht. behaart und abgeflacht - im morgengrausen weinend... hoch über mir, im starenbaum, des mondes lippenröte. sein reif aus glas hält ausschau nach der grünen welle - wenn aus computerspuren düfte wehen - was fügt der mensch dem leben zu? Karin Rohner 2009 |