John Keats: Sonnet X "To one who has been long in city pent" - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonett-Übersetzungen und -Nachdichtungen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Englische Sonette (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=19) +---- Forum: Autoren aus Großbritannien (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=50) +----- Forum: Spätromantiker (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=164) +------ Forum: John Keats (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=111) +------ Thema: John Keats: Sonnet X "To one who has been long in city pent" (/showthread.php?tid=2296) |
John Keats: Sonnet X "To one who has been long in city pent" - der.hannes - 19.08.2011 To one who has been long in city pent, 'Tis very sweet to look into the fair and open face of heaven, -- to breathe a prayer Full in the smile of the blue firmament. Who is more happy, when, with heart's content, Fatigued he sinks into some pleasant lair Of wavy grass, and reads a debonair And gentle tale of love and languishment ? Returning home at evening, with an ear Catching the notes of Philomel, --an eye Watching the sailing cloudlet's bright career, He mourns that day so soon has glided by: E'en like the passage of an angel's tear That falls through the clear ether silently. Für den, der lange durch die Stadt gehemmt, ist es sehr süß, das Antlitz anzusehen des Himmels, offen, schön, zu atmen Flehen tief in das lächelnd blaue Firmament. Wer ist erfreuter, wenn, aus Herzenstrieb, er müde sinkt in angenehme Lagen auf's wogend' Gras, die sorglos sanften Sagen dort liest von läss'ger Trägheit und von Lieb' ? Am Abend wiederkehr'nd, die Klangfontäne der Philomel' im Ohr, im Aug' die Fährte, den schnellen Lauf der hellen Wölkchenkähne, klagt er, wie schnell der Tag sich heut' entleerte: So wie der Fall der einen Engelsträne, die still den klaren Äther abwärts querte. RE: John Keats: Sonnet X "To one who has been long in city pent" - ZaunköniG - 20.08.2011 Hallo Hannes, Deine Übertragung ist im Wortsinne sehr treu geworden, allerdings laufen die Verse für mich nicht rund, obwohl du dir metrisch alle Mühe gegeben hast. Das liegt vor allem an der stark strapazierten Grammatik des ersten Quartetts. Schon in der ersten Zeile vermisse ich ein Hilfswerb "gehemmt ist / war / wurde", das du zu Gunsten deer reinen Form geopfert hast, dazu Inversionen wie in Zeile 2/3 "Das Antlitz anzusehen des Himmels" statt Das Antlitz des Himmels anzusehen" oder "zu atmen Flehen" statt "ein Flehen auszuatmen" Der Mittelteil scheint mir recht gut gelungen trotz der vielen Apostrophierungen und des Trieb-Lieb-Reimes. In Z 13 erweckst du den Eindruck, als ginge es um eine bestimmte Träne, im Sinne einer mythologischen Anspielung. Warum nicht "So wie das Fallen einer Engelsträne" ? Ich habe da übrigens noche eine schöne Übersezung von Marie Gothein gefunden: http://www.sonett-central.de/gothein/keats.htm Gruß ZaunköniG RE: John Keats: Sonnet X "To one who has been long in city pent" - der.hannes - 20.08.2011 hallo zaunkönig, danke für die Rückmeldung. Über das erste Quartett werde ich noch mal nachdenken, vielleicht fällt mir noch etwas besseres ein. Der Vorschlag zur Engelsträne gefällt mir gut. Es grüßt der.hannes |