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Oscar Wilde: Silentium Amoris - Silja - 10.01.2012 As often-times the too resplendent sun Hurries the pallid and reluctant moon Back to her sombre cave, ere she hath won A single ballad from the nightingale, So doth thy Beauty make my lips to fail, And all my sweetest singing out of tune. And as at dawn across the level mead On wing impetuous some wind will come, And with its too harsh kisses break the reed Which was its only instrument of song, So my too stormy passions work me wrong, And for excess of Love my Love is dumb. But surely unto Thee mine eyes did show Why I am silent, and my lute unstrung; Else it were better we should part, and go, Thou to some lips of sweeter melody, And I to nurse the barren memory Of unkissed kisses and songs never sung Silentium Amoris - Das Liebesschweigen Wie oft die Sonne blendend, strahlend hell, vertreibt den blassen, sanften Mond zurück in seine Dunkelheit zu schnell, noch eh' die Nachtigall erscheint zu singen, So hat mich deine Schönheit nicht geschont, und keines meiner Lieder will gelingen. Und wie des Morgens auf der lichten Au der Wind mit seinen ungestümen Schwingen das Rohr zerbricht mit Küssen, die zu rauh, das seine einzig Leier war zum Singen, so springt die Leidenschaft auch übel mit mir um, im Überfluss der Liebe bleibt meine Liebe stumm. Kannst du es nicht in meinen Augen sehen, warum das Wort dem Saitenklang entschwindet, dann sollten wir wohl eigener Wege gehen, du suchst den Mund, der süß're Worte findet, und ich muss schwelgen in Erinnerungen an Küsse ungeküsst und Lieder nie gesungen. RE: Oscar Wilde: Silentium Amoris - ZaunköniG - 10.01.2012 Hallo Silja, Schön. dich mal wieder mit einer eigenen Übersetzung zu sehen! Die erste Strophe ist mir mit den vielen Einschüben und Inversionen grammatisch zu kompliziert geraten. Und in den Zeilen 5/6 sehe ich auch eher seine Begeisterung angesichts ihrer Schönheit und weniger das verzweifelte um Worte ringen. Das Schilfbild hast du wunderbar übertragen. In Zeile 11 fehlt mir das Pronomen zur Leidenschaft. So erweckst du den Eindruck er wäre von ihrer Leidenschaft überwältigt. In der dritten Strophe entschwindet das Wort nicht dem Saitenklang; da wurde ich es bei der Aufzählung belassen. LG ZaunköniG RE: Oscar Wilde: Silentium Amoris - Silja - 11.01.2012 Hallo Zaunkönig, wie du sicher erraten hast, ist das keine neue Übersetzung, sondern in der Tat eines meiner Erstlingswerke (Nr. 3, wenn ich mich recht erinnere). Vielen Dank für deine Anregungen, von denen ich einige sehr gerne übernehme: Wie oft die Sonne blendend, strahlend hell vertreibt den blassen, sanften Mond zurück in seine Dunkelheit zu schnell, noch eh' die Nachtigall erscheint zu singen, So hat mich deine Schönheit nicht geschont, und keines meiner Lieder will gelingen. Und wie des Morgens auf der lichten Au der Wind mit seinen ungestümen Schwingen das Rohr zerbricht mit Küssen, die zu rauh, das seine einzig Leier war zum Singen, so springt die Leidenschaft auch übel mit mir um, im Übermaß der Liebe bleibt meine Liebe stumm. Kannst du es nicht in meinen Augen sehen, warum mir Wort und Saitenklang entschwindet, dann sollten wir wohl eigener Wege gehen, du suchst den Mund, der süß're Worte findet, und ich muss schwelgen in Erinnerungen an Küsse ungeküsst und Lieder nie gesungen. |