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Rupert Chawner Brooke: The Goddess in the Wood - ZaunköniG - 01.09.2015 Rupert Chawner Brooke 1887-1915 Großbritannien The Goddess in the Wood In a flowered dell the Lady Venus stood, Amazed with sorrow. Down the morning one Far golden horn in the gold of trees and sun Rang out; and held; and died. . . . She thought the wood Grew quieter. Wing, and leaf, and pool of light Forgot to dance. Dumb lay the unfalling stream; Life one eternal instant rose in dream Clear out of time, poised on a golden height. . . . Till a swift terror broke the abrupt hour. The gold waves purled amidst the green above her; And a bird sang. With one sharp-taken breath, By sunlit branches and unshaken flower, The immortal limbs flashed to the human lover, And the immortal eyes to look on death. Die Göttin im Wald Im Blumental macht Venus einmal Halt von Gram ergriffen, bis das morgentliche goldne Horn im Gold des Sonnenlichts erklang - und innehielt - und starb ... Der Wald schien still. Die Vögel, Blätter, Spinnenweben vergaßen ihren Tanz. Der Fluss hing lose als Traum der ewig-schönen Lebensrose, die Zeiten klärt und hängt in goldner Schwebe ... Ein jäher Schreck; der Muße war 's genug. Das Goldgrün über ihr bricht nun sein Schweigen: Ein Vogel singt. Mit scharfem Atemzug ein Ast in diesen sonnenwarmen Zweigen zwei Menschen zublitzt, die einander lieben und ewge Augen schaun auf Tod und Leben. RE: Rupert Chawner Brooke: The Goddess in the Wood - Josef Riga - 03.09.2015 Hallo Zaunkönig, ein schönes, für mich etwas rätselhaftes Gedicht. Alles gut übersetzt; ich würde allerdings"Spinngewebe" auf "schwebe" vorschlagen - ansonsten alles prima soweit ich sehe. Gruß Josef RE: Rupert Chawner Brooke: The Goddess in the Wood - Sneaky - 03.09.2015 Hallo Ihrs, ich häng mal meine VErsion mit an. Bei deiner Übertragung, Zaunkönig, denke ich, dass du dich von "rose" auf falsche Wege hast locken lassen. Da ist nicht die Blume angesprochen sondern es ist die 3 Person Einzahl Imperfekt von "rise / sich erheben). also "das LEben erhob sich für einen ewigen Moment im TRaum aus der Zeit in goldene Höhen / erhob sich für einen Moment aus Zeit und Raum ums modern auszudrücken. Un die zwei Menschen in deinem Schlusscouplet sehe ich im Original gleichfalls nicht. In einem Tal von Blumen stand voll Staunen im Kummer Venus als ein Hornstoß klang, hellgold durchs Sonnengold der Blätter drang, den Tag rief, rief und starb. Es schien das Raunen des Waldes leiser ihr, Blatt, Schwingen, Licht vergaßen ihren Tanz, Das Strombett schwieg, das Leben -einen Lidschlag ewig - stieg als Traum, der sich in lichte Höhen flicht, bis ihn ein schneller Schreck zu Grabe trug. Die Sonnenstrahlen stickten Blattgrün ein, ein Vogel sang. Mit jähem Atemzug durchblitzte Zweige und den Blumenrain ihr Leib, zum Sterblichen, zur Liebschaft hin und sie sah, ewig jung, den Tod darin. RE: Rupert Chawner Brooke: The Goddess in the Wood - ZaunköniG - 03.09.2015 Ja, ich bekenne mich schuldig in allen Anklagepunkten. rise - rose.... das ist mir doch schon öfter passiert. Was mir in beiden Fassungen nicht gefällt ist der jähe/schnelle Schrecken. Ich denke, dass Terror / Schrecken nicht ganz deckungsgleich sind. Schrecken im Deutschen klingt nach Erschrecken, das immer plötzlich passiert, während Terror eher eine dauerhafte Angst oder Panik beschreibt. Zwar kennen wir auch die Schrecken des Krieges, aber hier klingt schnelles Schrecken wie ein schwarzer Rappe. Die Göttin im Wald Im Blumental macht Venus einmal Halt von Gram ergriffen, bis das morgendliche goldne Horn im Gold des Sonnenlichts erklang - und innehielt - und starb ... Der Wald schien still. Die Vögel, Blätter, Spinngewebe vergaßen ihren Tanz. Das Flüsschen schob sich vor, und in den ewgen Traum erhob sich just das Leben, hing in goldner Schwebe… Bis sie erschrak; der Muße war 's genug. Das Goldgrün über ihr bricht nun sein Schweigen: Ein Vogel singt. Mit scharfem Atemzug aus ungerührten, sonnenwarmen Zweigen durchfuhr sie all die Liebenden, - und dann schaut sie den Tod aus ewgen Augen an. RE: Rupert Chawner Brooke: The Goddess in the Wood - Josef Riga - 08.09.2015 Hallo Zaunkönig, so ist es besser. Das "bis sie erschrak" ist völlig ausreichend um den Begriff "swift terror" in diesem Kontext wiederzugeben. "Terror" klingt heute im Deutschen fürchterliich und könnte als Wort sicherlich auch in einem modernen englischen Gedicht so wie hier nicht mehr verwendet werden. Gruß Josef |