Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon (1) - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonette der Mitglieder (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=168) +--- Forum: Sonett spezial (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=185) +---- Forum: Kabinettstückchen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=188) +----- Forum: Akrostichen und Anverwandte (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=226) +----- Thema: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon (1) (/showthread.php?tid=433) |
Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon (1) - ZaunköniG - 05.02.2007 Nach der großen Resonanz auf die Sonette mit aufgegebenem Endreim kann man ja (ohne das andere zu lassen) mal etwas anderes probieren. Zum Beispiel ein aufgegebenes Akrostichon. Wer es löst darf die nächsten Anfangsbuchstaben vorgeben... A B E N D D Ä M M E R U N G Bei der Reimaufteilung will ich mal nicht so zimperlich sein. Auch wenn ich es italienisch gegliedert habe: Ein Shahespeare-Sonett akzeptiere ich auch RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 13.02.2007 Meine Idee dazu Am Himmel ziehen rosenfarben bis karmesin die Wolken ihre Bahn, es dämmert; auf dem Elbefluss ein Kahn naht mit des Sommers goldnen Garben, den Früchten, ehe sie im Felde noch verdarben, durch Fäulnis und schlechten Ernteplan; Ähren, gerettet vor dem heißen Wahn, mittschiffs liegen sie; im Netz gefangene Barben. Milde wird der Tag nun in den Abend fließen. Es ist jetzt Zeit, das Tagwerk zu beschließen, ruhig und gelassen beim Wein aus süßer Feige und ein paar Menschen, die uns nicht verdrießen. Nebel steigt herauf am Fluss durch wilde Uferzweige; Gedämpfte Töne, Schiffe, Elbe; eine leise Geige. Und hier das Neue: P O E T E N F R Ü H L I N G Also, ich finde, es passt auch zum Thema. Liebe Grüße Margret[/font] RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - ZaunköniG - 15.02.2007 Hallo Margret, Bei den Akrostichen, scheint es, ist man thematisch noch stärker festgelegt, als bei den Endreimen. Und ein Abendrot ist ja am Wasser am schönsten. Hier das neue: Phantasie gilt oft als Gottesgabe, Oder wenigstens als Musengunst. Etwas weltfern gilt die leichte Kunst, Taugt sie doch nicht so wie andre Habe Etwas vorzustellen in der Welt. Nur der Gleichgesinnte ehrt den Dichter; Find't er einen Stern, ist's nur Gelichter, Rastlos schafft er doch, was ihm gefällt. Üben, üben, macht auch hier den Meister, Harte Arbeit gilt es vor der Ehrung; Lob wird denen, die sich redlich mühten. Ihnen flüstern Geist ein tausend Geister. Nörgelt mancher ob der weichen Währung: Gern zahlt der Poet mit seinen Blüten. Und die neue Aufgabe: B I O L O G I S C H E U H R RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 15.02.2007 Mein Vorschlag hat estwas von einer Moritat, möchte ich sagen. Blütenzart und rein war dieses Kind vom Lande, In seinem Herzchen puckerte die erste Glut. Oh, holde Keuschheit, ach, was bist du gut, Lass uns hier niederliegen an des Dorfes Rande. Oboen oder Pikkolos will ich im weichen Sande Gekonnt dir spielen; hab ein wenig Mut. Ich trage in mir lange schon die Liebeswut; So komm, sei mein, ich mach dir keine Schande. Cherubs Töchter halten dir dein Händchen, Heilig wird mir dabei gleich ums Herz: Einer spielt uns auf mit einem Ständchen, Und dabei ist noch nicht einmal schon März; Heuer löst du ein bei mir ein Pfändchen - Rot wie Blut wird’s sein, nicht ohne Schmerz. Und hier die neue Aufgabe G R O S C H E N R O M A N E RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - ZaunköniG - 16.02.2007 Bei der Biologischen Uhr hatte ich in eine ganz andere Richtung gedacht. Aber Überraschungen gibt es immer wieder... Nun zu den Groschenromanen: Ganoven, Dedektive, Krankenschwestern Reihen sich zu einem schnellen Plot; Ob der Arzt noch helfen kann, weiß Gott. Science Fiction, Krimi, Phantasie und Western; Charismatisch stehen heut wie gestern Hundertschaften Helden auf dem Plan. Ein Sänger jeder, wie ein junger Schwan, Nächstens in den schönsten Liebesnestern Recht verfechtend oder Welten rettend... Ob man auf gute alte Dichtung wettend, Mit Dante oder Shakespeare besser fährt? Auch Romeo war Actionheld und Lover, Nichts hätte Beatrice je entehrt; Ein Unterschied besteht oft nur im Cover. Und märchenhaft geht es weiter: S E S A M Ö F F N E D I C H RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 16.02.2007 Hej, Zaunkönig, gefällt mir ausgesprochen gut, deine Umsetzung meiner "Groschenromane". Mit Gruß Margret RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 28.02.2007 Dosenöffner Schleichend um den heißen Brei die Katzen, Ewig träumend von ersehnten Fähigkeiten, Schlösser, Türen und wer wollte es bestreiten, Auch Ali Babas Zauberspruch selbst aufzukratzen. Mit dem ihnen eignen sanften Schmatzen Öffnen sie die Mäuler, schlecken ihre Seiten, Falls ihnen Duft aus unerreichbar fernen Weiten Filigran gefiltert, während sie noch ratzen, Näher kommt und durch die Träume weht. Es ist doch stets, als kämen sie zu spät, Denn alle Dosen, Türen, Zimmer haben Schranken, Ihr Menschen, wenn ihr es euch eingesteht, Chancenlos und hungrig, so, wie ihr uns seht, Holt die Dosenöffner. Wir werden es euch danken. Naja, vielleicht fällt jemandem noch was Besseres ein. Ich konnte nur nicht mehr schlafen, weil Sesam öffne dich noch keine Antwort gefunden hat. Und falls jemand mit neuen Buchstaben weiter spielen möchte: Z I R K U S A R T I S T E N Mit herzlichen Grüßen Margret RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - ZaunköniG - 06.03.2007 Zazini, der Direktor, kommt befrackt In die Manége, gibt den Gäulen Zucker; Raoul, der Schlangenmensch und Feuerspucker Klimmt in die Seile und ihr Partner packt Undine an den Haar'n beim Drahtseilakt. Sefira narrt den Clown: Der arme Schlucker Agiert verwirrt, sein Kunstherz puckert - Raoul rückt ihm den Kopf zurecht: - es knackt. Tohuwabou im Ring: "Der Clown ist tot!" Improvisiert ein Tusch, Raoul versteht's Sich zu verbergen, - dichter Rauch - knallrot - Tumult! Sefira tanzt und weiter geht's. Ein alter Scherz; der Clown kennt keine Not; Neu auferstanden lacht er vom Trapez. und mein neuer Vorschlag: S C H A U M S C H L Ä G E R RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 06.03.2007 Hej, Zaunkönig, tolle Geschichte. Ich habe sehr gelacht. Der arme Clown - der reiche Clown, der immer wieder aufersteht. The show must go on. Klasse gereimt. Liebe Grüße Margret RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Fabian - 05.02.2008 Das Zirkus-Teil ist echt klasse. Sicher mehr als eine Spielerei. Tolle Geschichte, auch in der Sonett-Form liebevoll erzählt. Über den kleinen Reimhopser kann man da spielerisch hinweg sehen. Leider halte ich nichts von Akrostichons, aber das ist ja nebensächlich. Gruß, Fabian RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - ZaunköniG - 09.02.2008 Hallo Fabian, Ein Akrostichon erschwert das Schreiben, zusätzlich zu den ohnehin restriktiven Regeln des Sonetts, ohne etwas zum Klang oder zur Dramaturgie des Textes beizutragen. Insofern verstehe ich wenn du dieses Mittel scheust, aber für mich ist es auch die Lust an der Herausforderung, ähnlich wie bei einem Sonettenkranz. LG ZaunköniG RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon - Margret - 13.10.2010 Hej, liebe Sonett-Freunde, nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zurück. Ich freue mich, dass das Sonett-Forum noch besteht. Nun hab ich hier ein noch unbearbeitetes (?) Akrostichon vorgefunden. Falls dem nicht so ist, verzeiht: Schaumschläger Ich hab mich mal daran gemacht, weil ich diese Form liebe und Folgendes ist dabei entstanden: Sie sind die Größten auf dem Erdenrunde; Charakterfeine, glattrasierte Wesen, Haben Goethe, Schiller, sogar Marx gelesen, Auch lieben sie zu vorgerückter Stunde Ungebremst mit Speis‘ und Trank im Munde, Mitmenschen durch schlauen Rat und Thesen So zuzutexten, nicht aufhören zu quesen, Chaotisch wechseln sie vom Gramm zum Pfunde. Halten kein Thema bis zum Ziele aus, Lassen gestenreiche Blasensätze raus; Ändern ihre Meinungen zum Weltgeschehen Gern wie das Mäntelchen im Winde weht; Erfinden Hintergründe, damit die Mauer steht. Rückblickend melden sie dann ein Versehen. ************* Vielleicht ist dies ja alles Schnee von gestern, aber vielleicht hat jemand Lust, ein neues in Angriff zu nehmen? H E R B S T Z E I T L O S E Ich bin gespannt. Herzliche Grüße Margret RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon (1) - Martin Möllerkies - 01.12.2013 Na, dann wollen wir mal: Hätt' ich viel Geld, ich würde es verprassen, Erfreute mich am dolce far niente. Ruckzuck erstände ich für dich Präsente: Brillanten, Pelze, was du willst, in Massen. So würde ich es tüchtig krachen lassen. Tristesse adieu, was kümmert mich die Rente? Zuvor genieße ich die Glücksmomente. Es lebt sich unbeschwert mit vollen Kassen. Im Herbst, da locken mich die Lotterien, Trag ich zum Losverkauf des Sparers Dose. Lass sie nur einmal meine Nummer ziehen! O schade, der Versuch ging in die Hose! So eilig kann Fortuna uns entfliehen. Ein Reinfall: Nieten seid ihr, Herbstzeitlose! Weiter geht's (???) mit WINTEREINBRUCH. RE: Spielkram: Aufgegebenes Akrostichon (1) - pumukel - 10.12.2013 "Wart mal, ist die Stromzufuhr denn nun gekappt? Ich hab ein bisschen Zweifel an der Sache, nicht, dass ich die Sache ungern mit dir mache. Trau mir, ich will ich nur, dass alles sauber klappt." "Etwas mehr Vertrauen stünde dir wohl gut, reiss dich mal zusammen, bohr doch jetzt das Loch. Eilen musst du nicht so, denn der Herr ist Koch, immer erst um Zwei Uhr kehrt er heim zum Gut." "Nur: was ist mit Hunden, die im Hause lungern? Beissen die in Beine bleibt mein Blut im Heime. Reichlich klüger wär es, wenn ich nun verleime und versiegle, was ich aufgebrochen."—"Ungern chillst du hier noch weiter rum, bei Omis Brei, halt die Füss in Händen, hör: die Polizei!" MANDELA'S LEGACY |