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Wathen Mark Wilks Call: Hymn - Josef Riga - 21.05.2018 Wathen Mark Wilks Call (1817-1890) Hymn When by the marbled lake I lie and listen To one sweet voice that sings to me alone, Veil’d by green leaves whose silver faces glisten In breezy light down the blue summer blown, I praise thee, God. When her white ivory fingers twine and quiver, Twinkling thro’ mine, and when her golden hair Flows down her neck, like sunlight down a river, And half she is, and half she is not there, I praise thee, God. When I can look from my proud height above her, In her quaint faëry face, or o’er her bend, And know I am her friend but not her lover, That she is not my lover, but my friend, I praise thee, God. When I have heard the imprison’d echoes breaking From rolling clouds, like shouts from gods in fight, Or armies calling armies, when awaking , They rise all breathless from too large delight, I praise thee, God. When I have seen the scarlet lightnings falling From cloudy battlements, like throneless kings; Have seen great angels that, to angels calling, Open and shut their gold and silver wings, I praise thee, God. When I have passed a nobler life in sorrow: Have seen rude masses grow to fulgent spheres; Seen how To-day is father of To-morrow, And how the Ages justify the Year, I praise thee, God. Wathen Mark Wilks Call (1817-1890) Hymnus Wenn ich am marmorkühlen Wasser träume Von einem Lied, das für mich klingt allein, Verschleiert durch das Silbergrün der Bäume, In leichter Brise, blauem Sonnenschein, Preis ich Dich, Gott. Wenn ihre Finger zitternd sich verschränken, Mit meinen, und dabei ihr goldnes Haar Im Nacken spielt, wie Licht auf Uferbänken, Halb anwesend, und doch nicht völlig da, Preis ich Dich, Gott. Wenn stolz ich sie auch sah nur hin und wieder, Über ihr reizendes Gesicht gebeugt, Wissend, ich bin ihr Freund, nicht ihr Geliebter Und sie nicht die Geliebte, nur der Freund, Preis ich Dich, Gott. Wenn ich gefang’ne Echos hört’, die bellten, Aus dem Gewölk, wie Götterzorn im Streit, Oder sich Heere andren Heeren stellten, Noch wie betäubt nach langer Ruhezeit, Preis ich Dich, Gott. Wenn ich es sah, das scharlachrote Blitzen Wie von thronlosen Streitern, kriegsbereit; Oder die Engel, groß bei Engeln sitzen, In ihrem Flügel-Gold-und-Silberkleid, Preis ich Dich, Gott. Und wenn ich dies, mein Leben voll von Sorgen Bestand – wo stumpf die Masse nur hin irrt; Dann wusst’ ich, wie das Heute wird zum Morgen, Bin durch der Zeiten Gang legitimiert Und preis Dich, Gott. RE: Wathen Mark Wilks Call: Hymn - Sneaky - 22.05.2018 Hallo Josef, das ist mal wieder ein sehr schönes Stück eines mir bisher vollkommen unbekannten Dichters. Thx Sneaky Lieg ich am marmorglatten See und höre auf eine Stimme, die für mich nur singt im Laub, das silbern aufblitzt, auf die Chöre des Winds, in dem des Sommers Tiefblau schwingt- lob ich dich Herr Seh ich die Hand, wie Elfenbein, wie Flügel die meine hält, wie reich ihr goldnes Haar im Nacken glänzt wie Licht im stillen Spiegel des Wassers; sie mir nah ist, doch nie war, lob ich dich Herr. Seh ich hinab in elfengleiche Züge, neig ich mich tief, dann sagt mein Fühlen mir, dass ich als Liebster nicht, doch Freund genüge, sie Freundin ist, doch nicht die Liebste hier, lob ich dich Herr. Hör ich die eingesperrten Echos toben, gleich Kampf von Göttern in der Wolkenwand, wie Heere die sich just vom Schlaf erhoben, noch atemlos vom Glückstraum, der sie band, lob ich dich Herr. Sah ich wie brandrot grelle Blitze fielen, vom Wolkenturm, entthronten Herrschern gleich, sah Erzengel mit Gold- und Silberschwingen die Brüder grüßen hoch im Wolkenreich, lob ich dich Herr. Geh ich voll Leid vorbei an bessrem Leben, seh wie des Volkes Hefe sterngleich steigt, seh Heut dem nächsten Morgen Atem geben, wie das Jahrtausend vor dem Jahr sich neigt, lob ich dich Herr. |