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William Ernest Henley: London-Types 02: Life-Guardsman - ZaunköniG - 06.07.2007 William Ernest Henley 1849 - 1903 Großbritannien London Types Life-Guardsman Joy of the Milliner, Envy of the Line, Star of the Parks, jack-booted, sworded, helmed, He sits between his holsters, solid of spine; Nor, as it seems, though Westminster were whelmed, With the great globe, in earthquake and eclipse, Would he and his charger cease from mounting guard, This Private in the Blues, nor would his lips Move, though his gorge with throttled oaths were charred! He wears his inches weightily, as he wears His old-world armours; and with his port and pride, His sturdy graces and enormous airs, He towers, in speech his Colonel countrified, A triumph, waxing statelier year by year, Of British blood, and bone, and beef, and beer. Leibgardist Manch einer neidet's, die Modisten freut's: mit Stiefel, Schwert und bärenfellbemützt sitzt er mit seinen Halftern, grades Kreuz. Wenn es auch anders scheint, Westminster stützt den Globus. Sollt' er aus den Angeln kippen, so werden Roß und Reiter stoisch wachen, und kein Gefühl zeigt sich auf seinen Lippen, steckt auch ein Klos von Flüchen ihm im Rachen. Er trägt an seinem Gardemaß so schwer, an den Museumswaffen, und er streckt den Rücken zu gewaltig stammer Zier. Die Meldung an den Oberst: Dialekt. Und jährlich steigert er das Ansehn mehr von britischem Geblüt, Bein, Beef und Bier. RE: William Ernest Henley: Life-Guardsman - Silja - 07.07.2007 Hallo Zaunkönig, ich muss gestehen, dass mir deine Version im Allgemeinen eigentlich besser gefällt als das Original! Ich habe neulich mal bei einer Podiumsdiskussion von Dichtern und Übersetzern den schönen Satz gehört, dass der Übersetzer von Prosa der Sklave des Dichters, der Übersetzer von Poesie dagegen sein Rivale sei. Fand ich eigentlich, vor allem die zweite Hälfte, sehr treffend, oder zumindest bemüht man sich wohl darum, und hier in diesem Fall hast du ihn klar übertroffen, finde ich zumindest. Allerdings habe ich ein kleines inhaltliches Problem mit deinen Zeilen 4 und 5. Ich verstehe das so, dass "es so aussieht, dass er [der Gardist], selbst wenn Westminster (Regierungssitz) überwältigt/fallen würde und die Erde in Erdbeben und Sonnenfinsternis aus allen Fugen geriete, dann immer noch unbeweglich Wache stehen würde." An der Stelle könntest du vielleicht noch ein wenig basteln. LG Silja RE: William Ernest Henley: Life-Guardsman - ZaunköniG - 10.07.2007 Sei gegrüßt, Silja, das mag auch daran liegen, daß Übersetzer von Lyrik oft selber Dichter sind. Da nimmt man sich mitunter ein paar Freiheiten mehr, als es ein Anglist oder Philologe tun würde. Zu den Zeilen 4 und 5 muß ich meinerseits gestehen, daß ich keinen Schimmer hatte, was 'whelmed' bedeuten könnte. Behelfsweise hatte ich es mit dem deutschen Walm(-dach) oder Gewölbe in Verbindung gebracht. Von der Schutzfunktion solcher Bauteile zum Stützen war es dann nicht mehr weit. Aber ich lasse mich gerne eines besseren überzeugen: Leibgardist Manch einer neidet's, die Modisten freut's: mit Stiefel, Schwert, die Mütze bärbefellt, sitzt er mit seinen Halftern, grades Kreuz. Er würde sogar wenn Westminster fällt, und sollt' der Globus aus den Angeln kippen, auf seinem Schlachtroß weiter stoisch wachen; und kein Gefühl zeigt sich auf seinen Lippen, steckt auch ein Klos von Flüchen ihm im Rachen. Er trägt an seinem Gardemaß so schwer, an den Museumswaffen, und er streckt den Rücken zu gewaltig strammer Zier. Die Meldung an den Oberst: Dialekt. Und jährlich steigert er das Ansehn mehr von britischem Geblüt, Bein, Beef und Bier. |