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H. Coleridge: I thank my God because my hairs are grey!
#1
GB 
Hartley Coleridge

I thank my God because my hairs are grey!
But have gray hairs brought wisdom? Doth the flight
Of summer birds, departed while the light
Of life is lingering on the middle way,

Predict the harvest nearer by a day?
Will the rank weeds of hopeless appetite
Droop at the glance and venom of the blight
That made the vermeil bloom, the flush so gay,

Dim and unlovely as a dead worm’s shroud?
Or is my heart, that, wanting hope, has lost
The strenght and rudder of resolve, at peace?

Is it no longer wrathful, vain, and proud?
Is it a Sabbath, or untimely frost,
That makes the labour of the soul to cease?




Ich danke Gott für meine grauen Haare!
Doch machten mich die grauen Haare klug?
Erzählte mir der Sommervögel Flug,
als sich das Licht gesenkt der besten Jahre,

daß nun die Zeit der Ernte näher rückt?
Wird nicht das Kraut, die hoffnungslosen Ranken,
bald welken und am Gift des Mehltaus kranken,
der all den Blumen und dem Rausch des Glücks

sich überwirft, ganz wie ein Leichentuch?
Liegt auf dem Herz, das Hoffnung braucht, der Fluch
des Zweifels. der ihm Kraft und Frieden kostet?

Wozu dies zornige, dies eitle Leben?
Ist es ein Sabath oder früher Frost,
der meine Seele heißt, bald aufzugeben?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

das finde ich in weiten Teilen gut übertragen und ein schönes Stück im Original. Ich zeig mal auf, wo ichs missverständlich finde:

Erzählte mir der Sommervögel Flug,
als sich das Licht gesenkt der besten Jahre,
hier war ich zuerst im Schleudern, es las sich auf den ersten Blick als ob das Licht der besten Jahre schon verschwunden wäre. Tatsächlich "verweilt" das Licht der besten JAhre noch. Die Flüchtigkeit fehlt da so ein bisschen. Auf Kosten einer Inversion gings aber schön wär sie nicht.
als Licht noch weilte auf den besten Jahren.
Vielleicht gings auch, aus dem Flug der Sommervögel einen "Zug" zu machen? Flug sollte hier ja Abschiedsflug sein, aber soviel Platz ist nicht.

Liegt auf dem Herz, das Hoffnung braucht, der Fluch
des Zweifels. der ihm Kraft und Frieden kostet?
Wozu dies zornige, dies eitle Leben?

Hier lese ich das Original so:
oder ist mein Herz, das, Hoffnung brauchend, verloren hat
die Stärke und das Ruder der Zufriedenheit, nun ruhig (im Frieden mit sich)?
Ist es (das Herz) nun nicht mehr.....

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Die Missverständlichkeit im ersten Quartett ist schwer auszuräumen. Ich sehe sie nicht "noch verweilend" sondern "schon untergehend", aber natürlich noch nicht unter gegangen. Allerdings ist der ganze Satz in der Vergangenheit geschrieben, solche Feinheiten gehen da leicht unter.

Im unteren Teil hast du vollkommen recht, da bin ich zu unbedarft durch die Grammatik gestolpert:




Ich danke Gott für meine grauen Haare!
Doch machten mich die grauen Haare klug?
Erzählte mir der Sommervögel Flug,
die tiefe Sonne meiner besten Jahre,

daß nun die Zeit der Ernte näher rückt?
Wird nicht das Kraut, die hoffnungslosen Ranken,
bald welken und am Gift des Mehltaus kranken,
der all den Blumen und dem Rausch des Glücks

sich überwirft, ganz wie ein Leichentuch?
Ist diesem Herz, das Hoffnung braucht, statt Fluch
des Zweifels nun der Friede zugelost?

Entbehrt nun Wut und Stolz mein neues Leben?
Ist es ein Sabath oder früher Frost,
der meine Seele heißt, bald aufzugeben?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunköning,

finde ich gut überarbeitet, vor allem die tiefe Sonne sitzt passgenau.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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