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Berufung
#1
Wie lustbetont ist das Sonettedichten!
Vor allem liebe ich die keuschen, strengen,
die meine Kunst in Vierfachreime drängen
und sich genau nach starren Regeln richten.

Bisweilen freilich bleibt man zappelnd hängen:
wie soll das Wortgestrüpp sich wieder lichten?
Da ist es gut, auf Logik zu verzichten
und einfach Sinn mit Unsinn zu vermengen.

Dadurch erzielt man ungeahnte Tiefe.
Der Leser naht der nebeldunklen Zone
voll Andacht so, als ob die Gottheit riefe.

Das schmeichelt jedem echten Musensohne.
Er neigt das Haupt, das bleiche, demutschiefe,
und fühlt: ihn schmückt die Last der Dichterkrone.
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#2
Das Sonette-Dichten hat mich fast von Kindheit an beschäftigt und fasziniert - aber immer war die bekannte Frage dabei: darf man das heute noch? und all diese Bedenken...
Formgedichte haben es schwer, noch zu berühren, heutig zu klingen. Ohne Krampf, ohne krachende Konstruktion
- da rette ich mich gern ein wenig in Ironie und Komik.
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