Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Leigh Hunt: On Receiving a Crown of Ivy from John Keats
#1
GB 
On Receiving a Crown of Ivy from John Keats

It is a lofty feeling, yet a kind,
Thus to be topped with leaves;--to have a sense
Of honour-shaded thought,--an influence
As from great nature's fingers, and be twined
With her old, sacred, verdurous ivy-bind,
As though she hallowed with that sylvan fence
A head that bows to her benevolence,
Midst pomp of fancied trumpets in the wind.
It is what's within us crowned. And kind and great
Are all the conquering wishes it inspires,
Love of things lasting, love of the tall woods,
Love of love's self, and ardour for a state
Of natural good befitting such desires,
Towns without gain, and hunted solitudes.



Als ich von John Keats eine Efeukrone empfing

Es ist ein herrliches Gefühl zu sein, so ganz
Gespür zu sein, gekrönt mit Blätterranken,
geehrt mit solchen flüchtigen Gedanken,
berührt von der Natur, die diesen Kranz

scheint selber mit erfahr'ner Hand zu winden.
Als wollt' sie eine Weihe mir bezeigen,
fühlt sich mein Haupt vor ihrer Güte neigen,
Ringsum Aeolsfanfaren in den Linden.

Dies ist es, was uns krönt, so reich und teuer!
So edel ist mir jeder Wunsch beseelt,
geliebt zu sein von Wald und Ewigkeit,

der Liebe selbst, und auch sei nicht mein Feuer
nach einst harmonischerem Sein verhehlt,
nach Städten, bar gehetzter Einsamkeit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#2
Hallo Zaunkönig,
da bin ich endlich wieder vom eigenen PC und habe nach dem Urlaub erwartungsgemäß viel nachzuholen! Also will ich mal ganz langsam anfangen.

Das ist ein sehr interessantes Sonett, finde ich. Ich bin aber nicht ganz sicher, warum du da ein "ich" in der Überschrift hast. Ich würde das wohl unpersönlich bevorzugen. In Zeile 2 will mir das Gespür nicht so recht gefallen, und ich weiß auch nicht, wo du das wirklich hergenommen hast. Es ist ein "herrliches" bzw. gutes, freundliches (kind) und erhabenes (lofty) Gefühl...
Ansonsten sind dir die Quartette aber gut gelungen, obwohl du ja auch hier eine höhere Persönlichkeitsstufe gewählt hast.

In den Terzinen finde ich die Perspektive ein wenig verschoben.

Hier wird gekrönt, was in uns ist. Und reich und teuer
sind auch die [daraus entstehenden] Wünsche dann beseelt:
die Liebe zum Wald und zu [bleibenden] Dingen für die Ewigkeit,

zur Liebe selbst [usw.]

Da könntest du vielleicht noch ein wenig feilen, denn das soll hier natürlich nur eine Lesehilfe sein, kein Übersetzungsvorschlag. Aber dein Grundgerüst ist jedenfalls sehr tragfähig.

LG Silja
Zitieren
#3
Hallo Silja,

Willkommen zurück!

Du hast schon recht, Leigh Hunt formuliert es allgemeiner, aber doch anläßlich seiner eigenen Krönung, von daher sehe ich da keine wesentliche inhaltliche Verschiebung. In den Terzinen war ich aber wirklich zu frei. ich versuche es mal so:



Es ist ein herrliches Gefühl so ganz
Gespür zu sein, gekrönt mit Blätterranken,
geehrt mit solchen flüchtigen Gedanken,
berührt von der Natur, die diesen Kranz

scheint selber mit erfahr'ner Hand zu winden.
Als wollt' sie eine Weihe mir bezeigen,
fühlt sich mein Haupt vor ihrer Güte neigen,
Ringsum Aeolsfanfaren in den Linden.

Dies krönt das Innerste, so reich und teuer!
So edel ist mir jeder Wunsch beseelt,
den Wald zu lieben und die Ewigkeit,

die Liebe selbst, und auch sei nicht mein Feuer
nach einst harmonischerem Sein verhehlt,
nach Städten, bar gehetzter Einsamkeit.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: