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H. Coleridge: Once I was young, and fancy was my all
#5
Hallo ihr beiden,

Durch die Verse in Zeile sechs war ich wohl zu sehr auf ein Dichterthema fixiert (Tunnelblick?).
Da kann es helfen sich den Text nochmal mit etwas Abstand anzuschauen.

Zitat:Er spricht von 'wayward glee', unangebrachter, launenhafter Freude, vielleicht Schadenfreude?

"wayward" übersetzt mein dix mit "eigensinnig, starrköpfig"
Schadenfreude sehe ich da nicht. Vieleicht ein krampfhaftes Glücklichseinwollen, das, weil es sich selbst bei seinen psychologischen Tricksereien ertappt, mitunter in Zynismus umschlägt.

Es bleibt eine schwierige Stelle.
Eine weitere Näherung:


Als ich jung war

Die Phantasie mein Ein und Alles war:
Die Liebe, Freude, Gram, mein scheues Wähnen
war alles echt, wie eines Kleinkinds Tränen,
was auch im Reich der Phantasie geschah;

Und manchen Einfall Phantasie nur traf
um mit dem Vers nach Beifall auszuschauen,
den Gram zu lindern, Hoffnung aufzubauen.
Zu singen Wiegenlied und Epitaph,

solch leichter Liebe war mir leicht zu tragen.
Doch Übles Launenhaftigkeit bewirkt,
will sie mit ihrer Trauermaske werben,

mit Leid, das keine Phantasie verbirgt,
und hofft des Schicksals Gleichmut zu befragen,
doch ist sich selbst ihr sicheres Verderben.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: H. Coleridge: Once I was young, and fancy was my all - von ZaunköniG - 01.10.2008, 18:56

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