25.09.2016, 17:15
Meine überarbeitete Version:
Charlotte Smith
Sonett LXIII. Spinnweb
Auf Ginsterdornen, übers Heidekraut
Der durchsichtige Spinnenfaden flirrt,
Den Nornen gleich, von jedem Windeslaut
Mit Luft-Fingern geschlungen und verwirrt.
Eintausend zitterige Tropfen ziehn
Sich über’s Spinnwebnetz hin. Und der Tau,
Wie sanfte Sylphen, jammernd, wenn sie fliehn,
Beweint des Sommers abnehmendes Blau.
Der Wind kommt stärker auf, der Rasen fängt
Das Glitzernetz auf – eitel-flücht’ge Pracht
Ist auch, was jugendliche Herzen lenkt:
Glücksschatten, fliehend, phantasieerdacht:
Wie Morgentau, verdunstend und fragil
Auf bleicher Heid und trock’nem Dorngewühl!
Charlotte Smith
Sonett LXIII. Spinnweb
Auf Ginsterdornen, übers Heidekraut
Der durchsichtige Spinnenfaden flirrt,
Den Nornen gleich, von jedem Windeslaut
Mit Luft-Fingern geschlungen und verwirrt.
Eintausend zitterige Tropfen ziehn
Sich über’s Spinnwebnetz hin. Und der Tau,
Wie sanfte Sylphen, jammernd, wenn sie fliehn,
Beweint des Sommers abnehmendes Blau.
Der Wind kommt stärker auf, der Rasen fängt
Das Glitzernetz auf – eitel-flücht’ge Pracht
Ist auch, was jugendliche Herzen lenkt:
Glücksschatten, fliehend, phantasieerdacht:
Wie Morgentau, verdunstend und fragil
Auf bleicher Heid und trock’nem Dorngewühl!