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Germain Trezel: Pauvreté
#4
Armut

Er lebt in einem Gutshaus, du in einem Schuppen;
Du furchst ein karges Feld, er kann auf Auen sehen;
statt schmaler Pappeln hat er prächtige Alleen;
du hast nur einen Knecht, er große Dienertruppen.

Dein dürres Zicklein nur vom Thymianreisig frisst,
auf seinen fetten Weiden hundert Schafe äsen,
und es entsteht bei ihm ein cremig-fetter Käse,
wo deiner trocken wie der Mergelboden ist.

Doch auch der Reiche will bei Gott sein Los beklagen
und macht sich täglich schuldig solcher Basphemie.
Erweis ihm lieber auch für kleine Gaben Ehre.

Dein Bett ist nur von Holz? Auch dies ist zu ertragen!
Glaubst du denn, Faustus, wenn dein Bett vergoldet wie
das seine wär, daß dein Schmerz dadurch leichter wäre?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Germain Trezel: Pauvreté - von ZaunköniG - 04.05.2009, 08:59
RE: Germain Trezel: Pauvreté - von Silja - 11.05.2009, 06:49
RE: Germain Trezel: Pauvreté - von ZaunköniG - 11.05.2009, 09:43
RE: Germain Trezel: Pauvreté - von ZaunköniG - 12.05.2009, 07:05
RE: Germain Trezel: Pauvreté - von Silja - 12.05.2009, 13:02
RE: Germain Trezel: Pauvreté - von ZaunköniG - 12.05.2009, 13:40

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