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Schöpfungsträume I
#5
Hallo ZaunköniG,

Zitat:so war das All, in welcher Gestalt auch immer, schon da.

Damit sind wir in medias res: "Das Agens". Als ich mit der ersten Zeile meines Sonetts begann, stolperte ich über genau diese Tatsache. Da ich früher in einer Arbeit mit anderem Kontext eine Ontologie ansatzweise entwickeln musste, um die Bedingtheit eines bestimmten Phänomens zu erhellen, hatte ich dort schon das Problem, dass der Begriff der "Unzulänglcihkeit", ein allem Seiendem anhaftender und durchdringender ist und nur aus der Relativität seiner raum-zeitlichen Position in einem sich gegenseitig beeinflussenden, in vielen Strängen sich dialektisch entwickelnden Kontinuum, verstehbar wird.
Das Grundmuster (=treibende Kraft) ist die innewohnende Dreiheit der Dialektik. Daher war/ist für mich naheliegend, für das Sein (=Gott) eine immanente Dreiheit zu postulieren, gewissermaßen als Urbild aller aus diesem entströmenden Prozesse. Dieses Urbild jenseits von zeitlicher und räumlicher Bedingtheit, projiziert (spiegelt) sich, und das ist bei meiner Betrachtungsweise der Beginn der raum-zeitlichen Schöpfung, in alle Aspekte des Seienden. Daher bilden bei meinem Ansatz Nichts-All-Ein konseqenterweise ein Gleichgewicht göttlicher Bedingtheit, jenseits von Zeit und Raum und jenseits jeglicher Gegensätze wie Ruhe und Bewegung, Jetzt und Ewigkeit, Singularität und Unendlichkeit. In der östlichen Philosphie werden solche Wach-/Traumzustände als göttliche Rhythmen beschrieben.
Bei meinem Ansatz beginnt der Urknall (besser Urknalle) mit der Zahl Vier. Die Schwierigkeit der oben schon beschriebenen Unzulänglichkeit der Sprache liegt auch das Problem im ersten Quartett zugrunde, sich gleichzeitig Ein- und Ausschließendes hinreichend zB im Verb auszudrücken. Hier existiert kein Davor-Danach, kein Ist oder Ist-Nicht - es ist und ist nicht Gott, es ist und es ist nicht Nicht-Gott.

LG Friedrich

PS.: Auf der weiteren Reise ab der Zahl 4 werden, soviel sei schon verraten, die Wege deiner Schöpfungsgeschichte und meiner Betrachtungsweise wieder weitgehend parallel laufen. Absolut stimmig finde ich Deinen Titel "Bin" - aber das ist wieder eine andere Geschichte...
Wonach immer du im Leben suchst - du findest es in dir.
Melos Merulae - Friedrich
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Nachrichten in diesem Thema
Schöpfungsträume I - von Friedrich - 28.06.2009, 19:25
RE: Schöpfungsträume I - von ZaunköniG - 30.06.2009, 04:36
RE: Schöpfungsträume I - von Friedrich - 30.06.2009, 10:07
RE: Schöpfungsträume I - von ZaunköniG - 30.06.2009, 18:21
RE: Schöpfungsträume I - von Friedrich - 30.06.2009, 20:52
RE: Schöpfungsträume I - von Sneaky - 30.06.2009, 21:42
RE: Schöpfungsträume I - von Gast - 30.06.2009, 22:56
RE: Schöpfungsträume I - von ZaunköniG - 01.07.2009, 04:29

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