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William Shakespeare: 018
#1
Gb-England 
William Shakespeare Nr. 18



Shall I compare thee to a summer’s day?
Thou art more lovely and more temperate:
Routh winds do shake the darling buds of May,
and summer’s lease hath all too short a date:

Sometime too hot the eye of heaven shines,
and often is his gold complexion dimmed:
and every fair from fair sometime declines,
by chance, or nature’s changing course untrimmed;

but thy eternal summer shall not fade,
nor lose possession of that fair thou ow’st,
nor shall death brag thou wander’st in his shade,
when in eternal lines to time thou grow’st

So long as men can breathe or eyes can see,
so long lives this, and this gives life to thee.







Als ich Anfang 1997 meine ersten Übersetzungsversuche unternahm vergriff ich mich zunächst an Shakespeare, was dem einfachen Umstand zu schulden ist, daß er leichter verfügbar ist als jeder andere Autor. Es war zunächst nur eine handwerkliche Herausforderung:


Vergleicht man dich mit einem Sommertag?
Du strahlst mehr Glanz aus, prunkst im rechten Maß!
Der Blütenmai in rauhen Windes Schlag,
Wie Sommerfrist, wird frühen Herbstes Fraß.

Der Himmel brennt doch manchmal viel zu hell
Und oft ist auch sein Antlitz grau getrübt.
Die Gunst der Stunde bleibt nicht aktuell,
durch Zufall, Schicksal und weil ungeübt.

Doch Du: Dein Sommer bleibt bestimmt besteh’n
Und es erblüht aus Deinem Bild Passion.
Und Du wirst nie in Todes Schatten steh’n
Wenn Du auch weiterschweifst noch manch Äon.

Du lebst, und jeder kann dich leicht versteh’n,
Solang’ die Menschen mit dem Herzen seh’n



Jahre später (2003) hat mich die Sonett 18-Anthologie von Jürgen Gutsch animiert eine neue Version zu versuchen:



Ist dir der Sommertag ein treues Gleichnis?
Nein, er ist nicht halb so hold und mild.
Der Hag ist nur so zarter Blüten reich bis
Sturm an ihnen reißt, zu rauh und wild.

So heiß schickt oft die Sonne uns ihr Feuer,
und oft, daß eine Wolke sie verbirgt.
Es ist nichts Schönes der Natur so teuer,
daß sie es nicht im Lauf der Zeit verwirkt.

Dein Sommer soll ihr nie zum Opfer fallen,
da sie das Schönste nicht besiegen kann.
Des Todes Schatten liegt sonst über allen;
Nur dich zieht er niemals in seinen Bann,

hält irgendwer die Zeilen in den Händen.
Dies Lied soll dir ein ewig Leben spenden.



und etwas freier einige Wochen später:



Shakespeare 2003

Ob dir der Sommertag vergleichbar sei?
Ich hatt’s verneint, doch heute glaubt’ ich’s gerne.
Ein jedes Jahr bringt einen neuen Mai,
doch unser Sommer liegt in weiter Ferne.

Ich schimpfte die Natur als wetterwendig,
da Stürme früh die Blütenkränze rauben.
Dich, mein Liebchen, hielt ich für beständig;
Was gäb’ ich drum, könnt’ ich es heut noch glauben.

Ich brachte dir das schönste meiner Lieder,
auf daß du allezeit unsterblich seist.
Kein Wort, kein Ton bringt diese Augen wieder:
Niemand ahnt dich, weiß nur wie du heißt.

Nur ich kenn dich, vom Zehe bis zum Scheitel;
Der Ruhm blieb mir allein. Mein Lied war eitel.



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Nachrichten in diesem Thema
William Shakespeare: 018 - von ZaunköniG - 27.01.2007, 22:41
RE: William Shakespeare: 18 - von ZaunköniG - 25.12.2011, 12:00
RE: William Shakespeare: 18 - von koni - 25.12.2011, 17:04
RE: William Shakespeare: 18 - von ZaunköniG - 25.12.2011, 17:31
RE: William Shakespeare: 18 - von koni - 25.12.2011, 22:09
RE: William Shakespeare: 18 - von Sneaky - 26.12.2011, 10:51
RE: William Shakespeare: 18 - von Sneaky - 28.12.2015, 16:18
RE: William Shakespeare: 18 - von ZaunköniG - 31.12.2015, 13:50
RE: William Shakespeare: 18 - von Sneaky - 31.12.2015, 18:34
RE: William Shakespeare: 18 - von ZaunköniG - 31.12.2015, 23:43
RE: William Shakespeare: 18 - von Sneaky - 01.01.2016, 18:33
RE: William Shakespeare: 018 - von Rohrer - 13.06.2018, 11:25
RE: William Shakespeare: 3 x 18 - von Sneaky - 27.01.2007, 22:44
Shakespeare 18 - von ZaunköniG - 11.12.2008, 19:35
William Shakespeare: 18 - von koni - 25.12.2011, 01:59

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