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Oscar Wilde: Silentium Amoris
#1
Irland 
As often-times the too resplendent sun
Hurries the pallid and reluctant moon
Back to her sombre cave, ere she hath won
A single ballad from the nightingale,
So doth thy Beauty make my lips to fail,
And all my sweetest singing out of tune.

And as at dawn across the level mead
On wing impetuous some wind will come,
And with its too harsh kisses break the reed
Which was its only instrument of song,
So my too stormy passions work me wrong,
And for excess of Love my Love is dumb.

But surely unto Thee mine eyes did show
Why I am silent, and my lute unstrung;
Else it were better we should part, and go,
Thou to some lips of sweeter melody,
And I to nurse the barren memory
Of unkissed kisses and songs never sung


Silentium Amoris - Das Liebesschweigen

Wie oft die Sonne blendend, strahlend hell,
vertreibt den blassen, sanften Mond
zurück in seine Dunkelheit zu schnell,
noch eh' die Nachtigall erscheint zu singen,
So hat mich deine Schönheit nicht geschont,
und keines meiner Lieder will gelingen.

Und wie des Morgens auf der lichten Au
der Wind mit seinen ungestümen Schwingen
das Rohr zerbricht mit Küssen, die zu rauh,
das seine einzig Leier war zum Singen,
so springt die Leidenschaft auch übel mit mir um,
im Überfluss der Liebe bleibt meine Liebe stumm.

Kannst du es nicht in meinen Augen sehen,
warum das Wort dem Saitenklang entschwindet,
dann sollten wir wohl eigener Wege gehen,
du suchst den Mund, der süß're Worte findet,
und ich muss schwelgen in Erinnerungen
an Küsse ungeküsst und Lieder nie gesungen.
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Oscar Wilde: Silentium Amoris - von Silja - 10.01.2012, 11:40
RE: Oscar Wilde: Silentium Amoris - von Silja - 11.01.2012, 03:37

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