Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Francesco Petrarca: Canzoniere 035 - Solo et pensoso i piú deserti campi
#5
Zaunkönig hat glaube ich recht - der Wandersmann hat Angst, weil unter Leuten sofort auffallen würde, wie unglücklich er ist. Außerdem macht jede Nachdichtung einen Sinn, also hier auch meine deutsche Interpretation:

CANZONE No. 35
Zitat:Ich schreite einsam über leere Fluren;
nachdenklich zähle ich fast jeden Schritt.
Was aus der Weite herkommt wie Figuren,
dem weich ich aus, es teilt mir Schrecken mit.

Kein Ort als dieser schützt mich vor Blessuren
von Menschen, die erkennen, was ich litt,
und mich sogleich als Grobian erfuhren,
weil Nettsein meinem Herzen widerstritt.

Es scheinen Berge mich und wilde Matten,
Wald und Gewässer gleichfalls zu verstehen;
umsonst versteck ich mich in deren Schatten.

Kein Weg scheint schroff genug, will ich ihn gehen,
auf dem nicht auch schon Seelen Handel hatten:
Liebe sieht mich, und ich seh’ sie geschehen.
.
"Lorsque nous serons mort, on parlera de vie" (Jules Supervielle)
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Francesco Petrarca: Canzoniere 035 - von peterhauff - 02.03.2012, 16:05

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: