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Francesco Petrarca: Canzoniere 035 - Solo et pensoso i piú deserti campi
#8
Danke Dirk, beim ersten Kritikpunkt gebe ich Dir recht, ich sollte lieber "Sonderling" schreiben - vielleicht fällt mir aber noch etwas besseres ein. Auch an "Feuerkopf" hatte ich gedacht, weil die Metapher "come io avampi dentro" (wie ich drinnen lohe bzw. vor Liebe brenne) mit den "atti spenti d'allegrezza" (erloschener Freundlichkeit) korrespondiert...

Außerdem noch zwei Eigenkorrekturen
Zitat:Ich schreite einsam über leere Fluren,
nachdenklich zähle ich fast jeden Schritt.
Was aus der Weite herkommt an Figuren,
dem weich ich aus, es teilt mir Schrecken mit.

Kein Ort als dieser schützt mich vor Blessuren
von Menschen, die erkannten, was ich litt,
und mich sogleich als Sonderling erfuhren,
weil Nettsein meinem Herzen widerstritt.

Nun scheinen Berge mich und wilde Matten,
Wald und Gewässer gleichfalls zu verstehen,
umsonst versteck ich mich in deren Schatten.

Kein Weg scheint schroff genug, will ich ihn gehen,
auf dem nicht auch schon Seelen Handel hatten:
Liebe sieht mich, und ich seh’ sie geschehen.

Der letzte Vers klingt in meinen Ohren gerade durch den anfangs verschobenen Akzent gut - eine metrische Freiheit, die das Versmaß auch in den Zeilen 2 und 10 bestens verträgt. Ich meine im Gegenteil, solche Details lockern das Schema auf, und sorgen dafür, dass beim laut Rezitieren kein "Leierton" entsteht.
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"Lorsque nous serons mort, on parlera de vie" (Jules Supervielle)
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RE: Francesco Petrarca: Canzoniere 035 - von peterhauff - 02.03.2012, 20:01

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