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Die Angst vorm weißen Blatt
#1
(05.12.2023, 13:59)Christian Jostmann schrieb: Hab noch ein paar halbfertige Sonette
Daheim in meiner Dichterwerkstatt liegen.
Die muss ich jetzt mal langsam fertig kriegen.
Von daher nichts wie raus aus meinem Bette!

Zuallererst such ich mir ein paar nette
Begriffe, die sich leicht zu Reimen fügen
Und grade Sätze bilden ohne Biegen
und Bruch der Rhythmus-Etikette.

Das alles ist nicht übermäßig schwer.
Viel schwerer wiegt für mich die Frage:
Wo krieg ich einen guten Inhalt her?

Das ist, womit ich mich am meisten plage.
So ist auch dieses Stück an Inhalt leer,
Nur leere Hülle, kurz gesagt: Staffage.



Die Angst vorm weißen Blatt

Wo kriegt man Stoff her, wo Inspiration?
Die Angst vorm weißen Blatt ist legendär:
Man hockt am Schreibtisch, doch das Blatt bleibt leer;
es fordert dich heraus: Konzentration!

Konzentration? Auf was? Auf's leere Blatt?
Was könnte mich, was andre interessieren?
Es heißt: Man kann nicht nicht kommunizieren.
- Doch - wenn man gar kein Gegenüber hat?

Inspiration ist immer Dialog,
und sei es nur der ferne Widerhall
fremder Ideen. Sie sprechen überall

zu dir: Im schrägen Kneipenmonolog,
im Kunstgenuss. - Lern andre Dichter schätzen
in Antwortversen und beim Übersetzen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Die Angst vorm weißen Blatt - von ZaunköniG - 10.12.2023, 02:19

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