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Alice de Chambrier: La Lune rouge
#9
Hallo Sneaky und ZaunköniG,

ein Schweizer-Gedicht über den Krieg 1870/71 ist sicher nicht so exotisch. Die Anteilnahme war zumindest in den Grenzgebieten zum Schlachtfeld wohl relativ groß. Schließlich spielten sich einige Kämpfe im Elsass und damit in der Nähe Basels ab. Die Stadt Strassburg wurde von den Deutschen belagert und stark beschossen, es gab Hilfeleistungen humanitärer Art von der "Schwesterstadt" Basel an die oberrheinische befreundete Stadt. Noch heute erinnert ein, für eidgenössische Verhältnisse, sehr großes und pathetisches Denkmal in der Nähe des Hbf. in Basel an diese dramatische Situation. Die Sympathien dürften in der Schweiz entlang der Sprachgrenzen ziemlich geteilt gewesen sein. Vielleicht eher Pro Frankreich, aber sicher bin ich da nicht. Schließlich war es bis dahin eher Frankreich, das die Schweizer Souveränität bedroht hatte.
Was das Gedicht betrifft, finde ich es notwendig, die monotonen Reime am Anfang auch in der Übersetzung wiederzugeben. Durch die gleichen Reime wird der zwanghafte Charakter des Krieges hervorragend betont, die Melancholie des Sterbens. Im Vergleich dazu das Reimschema von Thomas Campbell "Hohenlinden" ... aaax bbbx cccx dddx eeex fffx (und so weiter). Monotonie durch die Reimwiederholungen und das am Ende der Strophen immer wieder Zurückfallen und Festgehalten werden im gemeinsamen Rahmen (x) - Auswegslosigkeit für die armen Soldaten, die auf dem Schlachtfeld bleiben müssen.

LG
Josef
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RE: Alice de Chambrier: La Lune rouge - von Josef Riga - 25.01.2016, 19:13

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