05.05.2024, 00:10
XVII.
Ich weiß: es straft Dich einst die gleiche Qual,
wenn erst der Spiegel, statt Dich zu verwöhnen
Dein Bild Dir zeigt, als wollt' er Dich verhöhnen,
wenn Dir die Zeit den ernsten Zauber stahl.
Dann kniest wie ich Du häßlich vor dem Schönen,
tragisch verkettet, Sklave ohne Wahl,
trunkenen Blicks, den Mund verzerrt und fahl
- zu stolz Dein ganzes Leiden auszustöhnen.
Mein blasser Schatten tritt dann bei Dir ein,
Erinnern wird die Jahre überbrücken,
unselig so wie ich, gedenkst Du mein.
Doch ich -? Soll die Vergeltung mich beglücken?
Mein Kind, mein Alles, - soll dies Trost mir sein,
daß auch Dein Haupt einst blut'ge Dornen schmücken?
Ich weiß: es straft Dich einst die gleiche Qual,
wenn erst der Spiegel, statt Dich zu verwöhnen
Dein Bild Dir zeigt, als wollt' er Dich verhöhnen,
wenn Dir die Zeit den ernsten Zauber stahl.
Dann kniest wie ich Du häßlich vor dem Schönen,
tragisch verkettet, Sklave ohne Wahl,
trunkenen Blicks, den Mund verzerrt und fahl
- zu stolz Dein ganzes Leiden auszustöhnen.
Mein blasser Schatten tritt dann bei Dir ein,
Erinnern wird die Jahre überbrücken,
unselig so wie ich, gedenkst Du mein.
Doch ich -? Soll die Vergeltung mich beglücken?
Mein Kind, mein Alles, - soll dies Trost mir sein,
daß auch Dein Haupt einst blut'ge Dornen schmücken?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.