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Anna Seward: Sonnet LXXI. To the Poppy
#1
GB 
While summer roses all their glory yield
To crown the Votary of Love and Joy,
Misfortune's Victim hails, with many a sigh,
Thee, scarlet Poppy of the pathless field,
Gaudy, yet wild and lone; no leaf to shield
Thy flaccid vest that, as the gale blows high,
Flaps, and alternate folds arround thy head. -
So stands in the long grass a love-craz'd Maid,
Smiling aghast; while streams to every wind
Her garish ribbons, smear'd with dust and rain;
But brain-sick visions cheat her tortured mind,
And bring false peace. Thus, lulling grief and pain,
Kind dreams oblivious from thy juice proceed,
Thou flimsy, showy, melancholy weed.


Anna Seward
Sonett LXXI. Schlafmohn

Der Sommer seine Rosenernte hält,
Womit er Lieb’ und Lebensfreude krönt,
Das unglückliche Opfer aber stöhnt
Und sucht dich, Scharlach-Mohn, auf wüstem Feld,
Schrill, wild und einsam, ohne Blatt als Schild,
Damit es dich dem Ziehn des Sturms versöhnt.
Es bebt dein roter Schopf, vom Wind gestellt,
Wo uns im langen Gras ein Zopf auffällt,
Von einem liebeskrank verstörten Kind.
Mit Bildern, wirr im Geiste und allein,
Steht sie, das Kleid vom Staub befleckt, im Wind.
Ein falscher Fried’ spinnt ihre Schmerzen ein;
Vergessens-Trank, von deinem Saft gebraut,
Du zart verschwommenes, schwermüt’ges Kraut.

(überarbeitet 09.2016)
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Anna Seward: Sonnet LXXI. To the Poppy - von Josef Riga - 27.08.2014, 09:38

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