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Fernando Pessoa: 35 Sonnets 04
#1
Portugal 
Fernando Pessoa
1888 - 1935 Portugal

35 Sonnets


04


I could not think of thee as piecèd rot,
Yet such thou wert, for thou hadst been long dead;
Yet thou liv'dst entire in my seeing thought
And what thou wert in me had never fled.

Nay, I had fixed the moments of thy beauty--
Thy ebbing smile, thy kiss's readiness,
And memory had taught my heart the duty
To know thee ever at that deathlessness.

But when I came where thou wert laid, and saw
The natural flowers ignoring thee sans blame,
And the encroaching grass, with casual flaw,
Framing the stone to age where was thy name,

I knew not how to feel, nor what to be
Towards thy fate's material secrecy.



04

Ich kann dich mir nicht denken, halb verwest,
obwohl du schon so lang gestorben bist.
Es ist, als ob du in mir auferstehst
und in mir nichts von dir vergänglich ist.

Nein, ich halt unsre schöne Zeit in Ehren:
Dein Lächeln, deine Küsse, denn soweit
muss die Erinnerung mein Herz nun lehren,
dass ich dich kenne für die Ewigkeit.

Doch sehe ich, dort wo du liegst, so schön
die wilden Blumen blühen ohne Scham;
das Gras, das übergriffig mit den Böen
den Namen und die Lebensdaten rahmt,

weiß ich nicht was ich fühle, wie es um
dich steht, dein ehernes Mysterium.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Fernando Pessoa: 35 Sonnets 04 - von ZaunköniG - 16.03.2017, 11:06

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