17.11.2018, 05:37
Georg Gordon, Lord Byron
Sie geht in Schönheit
I
Sie geht in Schönheit, wie die Nacht,
An deren Dunkel Sterne saugen.
Was sich die Schattenwelt erdacht,
Verschmilzt im Anblick ihrer Augen:
Ein weiches Licht ist aufgewacht,
Wie’s nur zur Morgenröt’ kann taugen.
II
Um ein zu Wen’ges aufgehellt,
Vergeht die namenlose Gnad’,
Die ihre schwarzen Locken wellt;
Doch ihr Gesicht ist solcher Art,
Dass ein Gedanke, der’s befällt,
Den Schönheitsausdruck ihm bewahrt.
III
Und auf den Wangen, nah den Brauen,
Gefasst, beredsam ohne Ende,
Da darf man in ein Lächeln schauen,
Das Güte legt’ in ihre Hände;
Dem Geist der Unschuld zu vertrauen,
Von dem die Liebe sich nie wende!
Sie geht in Schönheit
I
Sie geht in Schönheit, wie die Nacht,
An deren Dunkel Sterne saugen.
Was sich die Schattenwelt erdacht,
Verschmilzt im Anblick ihrer Augen:
Ein weiches Licht ist aufgewacht,
Wie’s nur zur Morgenröt’ kann taugen.
II
Um ein zu Wen’ges aufgehellt,
Vergeht die namenlose Gnad’,
Die ihre schwarzen Locken wellt;
Doch ihr Gesicht ist solcher Art,
Dass ein Gedanke, der’s befällt,
Den Schönheitsausdruck ihm bewahrt.
III
Und auf den Wangen, nah den Brauen,
Gefasst, beredsam ohne Ende,
Da darf man in ein Lächeln schauen,
Das Güte legt’ in ihre Hände;
Dem Geist der Unschuld zu vertrauen,
Von dem die Liebe sich nie wende!