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E. Spenser: Amoretti und Epithalamion 89
#4
Wie auf dem kahlen Ast die Taube trauert
um ihren Täuber, der just von ihr schied,
und zu ihm ihre Sehnsucht schickt als Lied,
wenn's auch zu seiner Rückkehr lange dauert,

muß ich, untröstlich, heute von dir weichen,
beweine in mir den Verlust der Liebe,
da
ich auf meinem Weg allein nun bliebe,
und such der Taube, die da klagt, zu gleichen.

Kein Glück das fortan aufsteigt, himmelan,
kann mich erfreuen; nur ihr eigner Blick,
der Gott und Menschen gleich bezaubern kann

mit ihren unbeschwerten Neckereien.
Mein Tag ist dunkel, miss ich ihren Schein;
und tot mein Leben, braucht's doch solches Glück.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Edmund Spenser: Amoretti und Epithalamion 89 - von ZaunköniG - 10.12.2007, 10:54

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