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Adam Asnyk: Jednego serca! tak mało, tak mało,
#1
Polen 
Adam Prot Asnyk
1838 - 1897 Polen

Jednego serca! tak mało, tak mało,
Jednego serca trzeba mi na ziemi!
Co by przy moim miłością zadrżało,
A byłbym cichym pomiędzy cichemi.

Jednych ust trzeba! Skąd bym wieczność całą
Pił napój szczęścia ustami mojemi,
I oczu dwoje, gdzie bym patrzał śmiało,
Widząc się świętym pomiędzy świętemi.

Jednego serca i rąk białych dwoje!
Co by mi oczy zasłoniły moje,
Bym zasnął słodko, marząc o aniele,

Który mnie niesie w objęciach do nieba;
Jednego serca! Tak mało mi trzeba,
A jednak widzę, że żądam za wiele!




Ein einzig Herz! und sei es noch so klein,
ein einzig Herz begehr ich auf der Erde.
Es würde Halt und Ziel für meine Liebe sein,
daß ich auch Stiller bei Gestillten werde.

Ein einzig Mund, daß ich aus seiner Schale
den Trank der Seligen genießen kann,
zwei Augen, die mir kühn entgegen strahlen:
mein Strahlen fachte sich an ihnen an.

Ein Herz nur und vielleicht zwei weiße Hände,
die hütend sich auf meine Augen legen;
Ich könnte meine Engelsträume hegen,

sie trügen mich zum Himmel, wie im Spiel.
Ich wünschte nur, daß ich dies Herz einst fände
und weiß doch insgeheim, ich will zu viel.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Lieber ZaunköniG,
ich habe A. Asnyk bei dir entdeckt und dachte, dass ich dir den Inhalt des Gedichtes aus dem Polnischen, Satz für Satz, so wie man im Deutschen aus dem Mittelhochdeutschen macht, übersetze.

Hier ist es:

(Nur) ein einziges Herz, so wenig, so wenig,
(Nur) ein einziges Herz brauche/ begehr ich auf der Erde!
Das neben meinem mit Liebe erzittert,
so würde ich der Stille zwischen den Gestillten.

Ein einzig Mund, aus dem ich die ganze Ewigkeit
Trinken könnte, ein Trank des Glücks mit meinem Mund.
Und zwei Augen, in die ich kühn schauen könnte,
in den ich mich sehen könnte als der Heilige zwischen den Geheiligten.

Ein Herz und zwei weiße Hände!
Die meine Augen verdecken könnten,
Damit ich süß einschlafen kann, träumend von einem Engel.

Der mich zum Himmel in seinen Armen trägt;
Dies (einzige) Herz! So wenig brauche /begehr ich,
und doch sehe ich, dass ich zu viel verlange/ will.

Liebe Grüße,
Serpentina Lindhorst
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#3
Hallo Serpentina,


Vielen Dank für deine Mühe!

So ganz grob passt es ja mit meinem Versuch, aber in der ersten Strophe habe ich wohl nicht ganz durchgeblickt, obwohl es doch naheliegend ist, dass er sich kein kleines Herz wünscht.
In Zeile 8 hatte ich die Heiligen und Geheiligten eigentlich vermeiden wollen, weil sie so sperrig sind für einen jambischen Vers, aber manchmal wirkt es Wunder, wenn man einen Text nochmal mit etwas Abstand betrachtet. Hier also meine Korrekturen:



Ein Herz allein! So wenig ich begehre!
Ein Herz alleine, wünsch ich mir auf Erden,
das zitternd mit mir in der Liebe wäre,

daß ich auch Stiller bei Gestillten werde.

Ein einzig Mund, daß ich aus seiner Schale
den Trank der Seligen genießen kann,
zwei Augen, die mir kühn entgegen strahlen:
Als Heilige säh'n wir einander an.

Ein Herz nur und vielleicht zwei weiße Hände,
die hütend sich auf meine Augen legen;
Ich könnte meine Engelsträume hegen,

sie trügen mich zum Himmel, wie im Spiel.
Ich wünschte nur, daß ich dies Herz einst fände
und weiß doch insgeheim, ich will zu viel.



Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
(29.06.2017, 10:31)ZaunköniG schrieb: Ein Herz allein! So wenig ich begehre!
Ein Herz alleine, wünsch ich mir auf Erden,
das zitternd mit mir in der Liebe wäre,
daß ich auch Stiller bei Gestillten werde.

Ein einzig Mund, daß ich aus seiner Schale
den Trank der Seligen genießen kann,
zwei Augen, die mir kühn entgegen strahlen:
Als Heilige säh'n wir einander an.

Ein Herz nur und vielleicht zwei weiße Hände,
die hütend sich auf meine Augen legen;
Ich könnte meine Engelsträume hegen,

sie trügen mich zum Himmel, wie im Spiel.
Ich wünschte nur, daß ich dies Herz einst fände
und weiß doch insgeheim, ich will zu viel.

Hallo ZaunköniG,

ja, wunderschön Rolleyes

Ich hatte Bedenken gehabt, ob du dir es wünscht, dass ich so etwas mache.
In paar Postings habe ich aber gelesen, dass ihr auch bedauert, dass ihr kein Polnisch versteht also habe ich mich dazu entschlossen.
So eine Übersetzung ist nicht besonders schwer, oder war hier nicht schwer, da das Sonnett ein Liebessonett ist. Es ist auch sehr zugänglich geschrieben.
Ich habe das zweite Sonnet von Asnyk gelesen, das polnische Original und deine Übersetzung. Da müsste ich zuerst, wenn eine "Satz für Satz"- Übersetzung gewünscht wäre, nachdenken.
Ich könnte die polnischen Sonetten nach und nach, je nach Zeit, durchgehen, wenn du dir das wünscht.
Ich habe mich aber so gefreut, dass du die polnische Dichtung ins Deutsche übersetzt!

Viele Grüße,
Serpentina Lindhorst
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#5
Bedenken?

Es ist wohl menschlich, dass man Lob viel lieber hört als Kritik, aber steckt nicht auch in jeder Kritik ein Lob, weil sich jemand mit meiner Arbeit beschäftigt hat?
Dieses Forum betrachte ich auch eher als Werkstatt, denn als Veröffentlichungsplattform. Insofern ist jeder Hinweis willkommen, der angetan ist, die Nachdichtungen zu verbessern.
Ob es immer eine Satz-zu-Satz-Übersetzung sein muss, hängt sicher davon ab, wie viel noch zu tun ist, oder wie viel Zeit du investieren willst. Willkommen ist sie immer.

Von Mickiewicz kenne ich inzwischen mehrere fremde Übersetzungen, so dass ich schon recht gut einordnen kann wo ich mit meinen Fassungen stehe und wo es hakt. Bei den anderen beiden stehe ich weitgehend im Dunkeln.

Wenn ich mir etwas wünschen darf, wären es aber auch Empfehlungen und Übersetzungen zu bisher unbehandelten Dichtern und Texten. Wer weiß, vielleicht bekommen die Polen dann auch irgendwann ihre eigene Rubrik. Im Moment stehen Schweden, Russen und Sorben noch dichter davor.


Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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