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Der Himmelsschreiber
#1
Der Himmelsschreiber

Es war im Jahre neunzehnsiebenundzwanzig in Berlin
- ein toller Sonnen-Mai mit blauen Frühlingsbändern
verhieß, das Wetter sollte sich so bald nicht ändern -,
als hoch am Firmament ein Flugzeugpaar erschien.

Auf einmal quollen Lettern aus dem Flugzeugbauch:
„Hallo Berlin!“ Die Menschen schauten wie gebannt
hinauf, wo Zug um Zug die Himmelsschrift entstand
einst wie bei Belsazar, doch hier aus weißem Rauch.

Ein dritter Flieger kam, schrieb emsig weiter fort
zunächst ein P, ein E... Welch rätselhaftes Wort?
Gerüchte kamen auf von "Petrus" bis zu „Pest“.

Dann kam ein R, am Schluss wars ganz profan „Persil“ -
Erleichterung ringsum und keinerlei Protest
über dies tolle Stück des Marketing-Vergil.


[Bild: 150.jpg]

Zur Geschichte der Himmelsschreiber vgl. auch: Volker Ilgen/Dirk Schindelbeck: Am Anfang war die Litfasssäule, Illustrierte deutsche Reklamegeschichte, Darmstadt 2006, S. 98ff.

Das unten abgebildete Dokument ist ein 1927 massenhaft verteilter Handzettel, in welchem auf der Rückseite die neue Werbemethode en Detail erklärt wurde. Da z.B. die Piloten ihre Buchstaben in Spiegelschrift schreiben mussten, damit diese vom Boden aus lesbar waren, übten sie die Flugwege zuvor am Boden per Fahrrad auf speziellen Parcours.
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