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Benjamin Disraeli: Wellington
#1
GB 
Benjamin Disraeli
1804 – 1881

Wellington

Not only that thy puissant arm could bind
The tyrant of a world; and, conquering Fate,
Enfranchise Europe, do I deem thee great;
But that in all thy actions I do find
Exact propriety: no gusts of mind
Fitful and wild, but that continuous state
Of ordered impulse mariners await
In some benignant and enriching wind,--
The breath ordained of Nature. Thy calm mien
Recalls old Rome, as much as thy high deed;
Duty thine only idol, and serene
When all are troubled; in the utmost need
Prescient; thy country's servant ever seen,
Yet sovereign of thyself, whate'er may speed.



Wellington

Nicht nur weil's dein Arm war allein, der band
den Welttyrannen, der besiegt das Los
Europas, halte ich dich für so groß; -
Für das, was ich in deinen Taten fand:

Dein Anstand! Deine Geistesstürme sind
nicht launig wild; Die Kontinuität
gemäßigt deine Schiffsmannschaft umweht,
wie vorwärtstragender erfrischter Wind.

Dein Atem, dein gelassenes Gesicht
erinnert mich an Rom - wie deine Taten.
Dein einziges Idol ist deine Pflicht;

Wenn um dich alles durcheinander lag,
sich deine Leute treuer um dich scharten,
bleibst souverän, was auch passieren mag.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

hier hast du nach meiner Lesart ein paar Bezüge verwischt.

V1 les ich so

Nicht nur weil dein mächtiger Arm gebunden hat
den Tyrannen einer Welt, und (weil dein Arm) das Schicksal überwunden
und Europa die Freiheit gebracht hat, sehe ich dich als groß an

In Z9 erinneren nur seine Züge an das alte Rom, nicht aber sein Atem.

ab Zeile 10 dann

Das einzige Idol (das einzige was W vergöttert) ist dir die Pflicht, gelassen
wenn alle zweifeln/verzagen, selbst in größter Not
vorausschauend, immer als Diener deines Landes gesehen
doch immer Souverän deiner selbst, was auch geschehen mag.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

V1 und Z9, sehe ich eigentlich genauso, da muß ich dann wohl etwas deutlicher werden.

In Zeile 11 las ich eher so:

Deine "Landsknechte" (Mannschaft) sah dich
immer Herr deiner selbst, was auch passieren mag.

Du liest dort "Dein Dienst an deinem Land"?
Ich kenne "servant" eigentlich nur als Person, nicht als abstrakter "Dienst", aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.

LG ZaunköniG

Hier mal meine Bearbeitung nach deiner Lesart:



Wellington

Nicht nur weil dein Arm den Tyrannen band,
die Welt befreit hat, überwand das Los
Europas, halte ich dich für so groß; -
Für das, was ich in deinen Taten fand:

Dein Anstand! Deine Geistesstürme sind
nicht launig wild; Die Kontinuität
gemäßigt deine Schiffsmannschaft umweht,
wie vorwärtstragender erfrischter Wind.

Dein stoisches gelassenes Gesicht
scheint mir, wie deine Tat, aus Rom bekannt.
Dein einziges Idol ist deine Pflicht;

Wie schwarz, wie hoffnungslos auch sei der Tag,
so dientest du noch planvoll deinem Land,
doch souverän, was auch passieren mag.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

ja so wie deine zweite Version lese ich die Terzinen. Mit Widmungssonetten gibts denke ich immer Schwierigkeiten und der Duke of Wellington ist mir eher vom Beef her geläufig als als Feldherr und Staatsmann. In gewisser Weise erinnert mich das an Robinsons George Crabbe Sonett. Den Dichter kannte ich nicht, aber so wie Robinson dessen Schreiben bewertet hat, konnte ich was aus dem Gedicht mitnehmen.

Hier ist mir das ORiginal zu beiläufig, Begriffe wie puissant arm zu pathetisch. Kein Gedicht, an dem ich mich versuchen möchte, der Ausgangstext schlägt einfach keinen Funken bei mir und ohne das kommt nur Gekrampfe raus bei mir.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo Sneaky,

Deine Schwierigkeiten mit Widmungsgedichten kann ich gut nachvollziehen, aber wie in der eigenen Dichtung, reizt es mich auch bei Übersetzungen möglichst verschiedene Themen anzugehen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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