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In ärztlicher Behandlung
#1
In ärztlicher Behandlung (wg. Sonett-Psychose)



Ich liege fürstlich weich und denk an alles Schöne:
Küsst meine Stirn ein Traum? Hör ich schon Sphären-Klang?
Mir scheint, da brüllt ein Wort. Jetzt flötet’s wie Gesang.
Ich fühl mich schweine-wohl, ich lächle, staun und gähne.

Mein Mund lallt artig mit und phantasiert schon Töne,
die folgen einer Kraft von Vers zu Vers entlang
bis in ein Kling-Gedicht. O Wiederholungszwang!
Der Schweiß, er bricht mir aus: ich röchle, schluck und stöhne.

Mein Zwangscharakter quetscht mir Metren aus dem Hirn:
„Herr Psycho-Therapeut: Kühl er doch meine Stirn:
Ich fühl mich hündisch klein, ich stöhne, schluck und röchle!

Reich er mir ein Klistier, vollende er den Akt!
Habt Dank! Schon fließt der Druck hinaus ins Artefakt!“ -
Ich fühl mich schweinisch frei und gähne, staun und lächle.
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