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Das Filtermundstück
#1
Das Filtermundstück (1975)


„Wir zeigen hier zum letzten Mal das Filtermundstück,
entwickelt für den anspruchsvollen Rauchertyp.
Da unser Art-Direktor damals grad ein Fundstück
in einer Disco aufgelesen – zuckersüß und lieb -,

da kamen wir als Agentur auf die Idee,
der Kleinen einen tabakbraunen Nylonstrumpf
bis übern Busen hochzuziehn, sodass ihr Rumpf
so aussah wie das Zigarillo, weiß wie Schnee

aus ihm (als Filter quasi) nur ihr Kopf noch ragte:
Wer alles gleich nach ihrer Postadresse fragte!
Was immer Mann war, schaute vor Verzückung schwach...

Dem Art Direktor wurd’ gekündigt kurz danach;
so landete er selbst in seiner Werbefalle:
Sein schönes Mundstück aber wünschten sie sich alle.“


[Bild: 170.jpg]

Anmerkung

Diese vermeintliche Aussage eines Mitglieds der Werbeagentur ist natürlich ein Fake. Freilich könnte es sich so - oder ähnlich - zugetragen haben. Im Gegensatz zu 1975 würde eine solche Anzeige heute nicht nur auf massive Kritik in der Öffentlichkeit stoßén, sondern auch vom Werberat der deutschen Wirtschaft gerügt werden. 1975 hingegen störte sich daran kein Mensch.

Vgl. hierzu: Dirk Schindelbeck: Marken, Moden und Kampagnen, Darmstadt 2003, S. 63ff.
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