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Neumond
#1
Neumond
© 2005

Am Boden, abgeschlagen, im Geäst
liegt leer und umgestürzt das Nest des Phönix.
Wenn auch das Holz noch fest ist; nein beschönigs
nicht. Tot ist’s, dürr das Laub. Es läßt

sich nicht mehr halten. Doch: - Ein neuer Phönix
wird auferstehn. Ja, jeder Zweig ist teuer,
Doch übergib den toten Ast dem Feuer.
Der Stamm jedoch ist würdig eines Königs:

so fest gefügt, voll Saft und Kraft, so massig.
In ihm steckt Leben, das stets neu beginnt.
Stoß ab das Totgeäst und den Phantomschmerz.

Im Kernholz steckt der Keim! vertraue! daß sich
die Seele auf die Wurzelkraft besinnt, -
und traumschwer treibt sie dir bald wieder mondwärts.



[Bild: 006fe329e2215c5ebc033790e59956]
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo zaunkönig,

das finde ich reizvoll mit den gewagten Reimen, für mich gehen die auf. Zeile 4 ist aber bös zu kurz gekommen, da sollte doch noch etwas mehr rein.

Und bei dem "gefügt" bin ich mir nicht mehr so sicher. Beim ersten Lesen gings, beim zweiten kam ein "hm" auf, weil es eben nahe am (Baum)Stamm steht.

Gefällt mir aber trotzdem sehr.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

stimmt die Zeile 4 ist etwas zu kurz geraten, vielleicht weil man versucht ist schon das "nicht" zu betonen, naja, das ist leicht ausgebügelt.

"gefügt" naja, ist ein Stamm eigentlich nicht, hast schon recht.
"kompakt" fällt mir noch ein als Synonym, aber im Grunde steckt das auch schon in "massig". unbeugsam? würde passen, ist aber nicht ganz, was ich meine...


LG ZaunköniG





Neumond

Am Boden, abgeschlagen, im Geäst
liegt leer und umgestürzt das Nest des Phönix.
Wenn auch das Holz noch fest ist; nein beschönigs
nicht. Tot und dürr ist nun das Laub. Es läßt

sich nicht mehr halten. Doch: - Ein neuer Phönix
wird auferstehn. Ja, jeder Zweig ist teuer,
Doch übergib den toten Ast dem Feuer.
Der Stamm jedoch ist würdig eines Königs:

Er ruht in sich voll Saft und Kraft, so massig.
In ihm steckt Leben, das stets neu beginnt.
Stoß ab das Totgeäst und den Phantomschmerz.

Im Kernholz steckt der Keim! vertraue! daß sich
die Seele auf die Wurzelkraft besinnt, -
und traumschwer treibt sie dir bald wieder mondwärts.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

der Austausch ist gut, er ruht in sich, passt auf König und Baum, nur solltest du jetzt noch den "Saft" in der Zeile wegnehmen, das ist erstens schon oft benutzt und passt nicht so ganz zu dem "in sich ruhen", finde ich.
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