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William Freeland: In Prospect of Death
#1
GB 
William Freeland
1828 - 1903

In Prospect of Death

When I shall die--and be it late or soon--
Let merciful memories be my only shroud.
Think me a light veiled in a morning cloud;
Living to knowledge,--like a finished moon,
Though nothing here, to other lands a boon:
Nor let my death give triumph to the proud,
By your weak tears: be happy with the crowd,
Who, spite of woe, are seldom out of tune.
Wise in the common instinct, be ye glad:
There's some redemption in the doom of death
That cuts us from new sins--sweet mercy's plan.
Yet, if for me you be sincerely sad,
Do this sweet homage to my valued breath--
Ease the sad burden of some living man!



Im Angesicht des Todes

Sei's bald, sei's später: Wenn ich sterben soll,
sieh mich nur in Erinnerung gehüllt.
Denk an mich leicht verklärt, und dankerfüllt
mein Leben, so wie einen Mond, der voll;

der hier nicht scheint um andren Glück zu bringen.
Nicht soll mein Tod der Tränen Sieg bedeuten.
Sei dennoch glücklich, freu dich mit den Leuten,
die trotz der Schmerzen selten unwohl klingen.

Hier ist die Menge weise: Freue dich;
Es ist nicht nur Verhängnis. - Tod schützt auch
vor Sünden; zähle mich zu den Erlösten.

Nun, - trauerst du aufrichtig einst um mich,
dann gebe die Hommage zu meinem Hauch,
sing den Refrain, die Lebenden zu trösten!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
und noch ein "übersehenes". Etwas gestolpert bin ich über Zeile 5 und habe erst im Vergleich gesehen, dass der Mond HIER nicht scheint, um (stattdessen) anderen Glück zu bringen. Da finde ich auch das Komma immens wichtig, da es wenigstens eine kleine Pause verlangt, aber so ganz deutlich wird das Gemeinte auf Anhieb wohl trotzdem nicht.

Wie fändest du 'misslich klingen' in Zeile 8, um zu zeigen, dass es um die Melodie und Missklang geht, nicht um das Wohlbefinden?
In Zeile 11 finde ich die 'neuen' Sünden ziemlich wichtig, und die Extrasilben könntest du vielleicht mit "Plan für die Erlösten" oder Ähnlichem aufholen.

Und den 'Refrain' in der Schlusszeile hast du ja dazuerfunden. Er passt zwar nicht schlecht, aber dafür hast du dann das 'ease the burden' mit einem einfachen 'trösten' nicht gerade umfassend abgedeckt.
Vielleicht kannst du hier noch etwas näher herankommen.

Aber insgesamt ist es schön geworden.
LG Silja
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#3
Hallo Silja,

der dir nicht scheint, um andren Glück zu bringen.
Nicht soll mein Tod der Tränen Sieg bedeuten.
Sei dennoch glücklich, freu dich mit den Leuten,
die trotz der Schmerzen selten unwohl klingen.

Wird die Stelle mit "dir" statt "hier" etwas deutlicher?

Der Unterschied zwischen misslich und unwohl will mir nicht ganz eingehen. ich kenne auch Wortverbindungen wie "Wohlklang" oder das "wohltemperierte Klavier", zudem klingt "misslich" schon recht unharmonisch, ein Eindruck der hier aber verneint wird.

Zur Schlußzeile: mein Dix gibt für "burden" als zweite Bedeutung auch "Kehrreim / Refrain" her. Die "Bürde" ist sicher auch gemeint, aber leider kann ich die Doppeldeutigkeit im Deutschen nicht wiedergeben. Für mich klingt die Stelle, als sollte die Hinterbliebene, dem Chor der Klagen über den Verlust eine versöhnliche Stimme hinzufügen, nämlich, das was er ihr jetzt erzählt, soll sie so auch den anderen Trauernden weitergeben.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,
mit der zweiten Bedeutung von burden als Kehrreim hast du sogar Recht, aber in der Bedeutung habe ich das Wort noch nie gehört. Und im Zusammenhang mit 'ease the burden' glaube ich auch nicht, dass man ans Singen denkt. Hier wird einem Mitmenschen die Lebenslast erleichtert.

LG Silja
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#5
Aber welche Lebenslast denn?

Der Autor schreibt doch, wie die Hinterbliebenen mit seinem Tod umgehen sollen. Seine Lebenslast ist dann bereits abgefallen. Für die anderen geht es zunächst um Trauerarbeit, nicht um ihre individuelle Bürde. Dort ein paar aufmunternde Worte in Dur der allgemeinen Litanei hinzuzufügen paßt mir da ganz gut an der Stelle.

Wie wäre als schlußzeile:

"versuch die Hinterbliebenen zu trösten!"


wenn dir die Bürde so wichtig ist ginge alternativ auch:


Hier ist die Menge weise: Freue dich;
Es ist nicht nur Verhängnis. - Tod schützt auch
vor Sünden; Gnade ist es dies zu geben!

Nun, - trauerst du aufrichtig einst um mich,
dann gebe die Hommage zu meinem Hauch,
nimm diese Bürde, denen, die noch leben.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo Zaunkönig,
ja, damit bist du bestimmt näher dran. Und es klingt auch schön. Ich meine, er empfiehlt einfach, sich den Lebenden zuzuwenden und etwas für diese zu tun, statt sich der Trauer hinzugeben.

Wie wär's mit "doch" statt 'nun' in Zeile 12? Nur so als kleine Haarspalterei ;-).

LG Silja
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#7
Na gut, eine Haaresbreite kann ich dir noch entgegenkommen Wink

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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