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Dinah Maria Mulock Craik: Resigning
#1
GB 
Dinah Maria Mulock Craik

Resigning

"Poor heart, what bitter words we speak
When God speaks of resigning!"
(Richard Lovelace 1618 - 1657)


Children, that lay their pretty garlands by
So piteously, yet with a humble mind;
Sailors, who, when their ship rocks in the wind,
Cast out her freight with half-averted eye,
Riches for life exchanging solemnly,
Lest they should never gain the wished-for shore;--
Thus we, O Father, standing Thee before,
Do lay down at Thy feet without a sigh
Each after each our precious things and rare,
Our dear heart-jewels and our garlands fair.
Perhaps Thou knewest that the flowers would die,
And the long-voyaged boards be found but dust:
So took'st them, while unchanged. To Thee we trust
For incorruptible treasure: Thou art just.


Ergebenheit

Kinder legen ihre Kränze fort,
so traurig, demütig in den Gedanken.
Skipper, wenn im Sturm die Schiffe schwanken,
werden ihre Habe über Bord,

zu tauschen Reichtümer fürs Leben gegen
die Strenge, und erreichen nie die Küsten.
So, Vater, stehen wir vor Dir und legen
unsre schönsten Kränze dir zu Füßen,

geben jede seltne Kostbarkeit,
die Herzjuwelen, ohne Seufzer her.
Du weißt, die Blumen welken mit der Zeit,
die weitgereisten Planken fallen zum Staube.
Nimm sie in deine Ewigkeit. Wir glauben
an wahre Schätze vom gerechten Herrn.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig

in Zeilen 4 - 7 bist du - sry für den Scherz - abgedriftet

werfen ihre Fracht mit halb abgewendetem Auge fort
tauschen die Reichtümer fürs Leben feierlich
damit sie nicht die ersehnte Küste nie erreichen

Hintenhinaus hast du das "vielleicht" nicht mit übertragen. Das sollte m.E. Berücksichtigung finden, da es die Wegnahme "mildert" Vielleicht wusstest du, dass Blumen welken (würden) und Planken zu Staub zerfallen.

Insgesamt gefällt mir das Original trotz der bös verdrehten Syntax recht gut. Da schwingt trotz aller bekannten Bilder Überzeugung mit, die mir in vielen von diesen Romantikstücken fehlt, auch wenn sie handwerklich sauber geformt sind.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Daß die Seeleute ihre Habe "feierlich" über Bord werfen um ein erhofftes Leben in Wohlstand gegen Armut zu tauschen, sorry das halte ich für weltfremd. Daher habe ich "solemnly" lieber mit Ernst bzw. Strenge übersetzt. Sie ergeben sich in ihr Schicksal, auch wenn sie es anders gewünscht haben.

Das "Vielleicht" bekomme ich platzmäßig eifach nicht unter.
wie wäre es mit "du ahnst, die Blumen welken mit der Zeit."?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

ich schätze mal, die Verfasserin sah das als OPfer an die Meeresgötter an und in dem Zusammenhang ist "feierlich" passend, auch wenns in der geschilderten Situation unglaubhaft daher kommt.

Es geht aber mehr darum, dass so der Sinn nicht eindeutig genug wird. Das "und erreichen nie die Küsten" klingt / klang mir grad andersrum als im Original.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo sneaky,

Zitat:Das "und erreichen nie die Küsten" klingt / klang mir grad andersrum als im Original.

Wie hast du die Stelle denn verstanden?

Zitat:Lest they should never gain the wished-for shore;--
Daß sie nie erreichen die gewünschte Küste.

ich habe an der Stelle eigentlich keine Zweifel.

Gruß
ZaunköniG


Ergebenheit

Kinder legen ihre Kränze fort,
so traurig, demütig in den Gedanken.
Skipper, wenn im Sturm die Schiffe schwanken,
werden ihre Habe über Bord,

zu tauschen eines Lebens Reichtum gegen
den Ernst, daß man verfehlt erhoffte Küsten.

So, Vater, stehen wir vor Dir und legen
unsre schönsten Kränze dir zu Füßen,

geben jede seltne Kostbarkeit,
die Herzjuwelen, ohne Seufzer her.
Du ahnst, die Blumen welken mit der Zeit,
die weitgereisten Planken fallen zum Staube.
Nimm sie in deine Ewigkeit. Wir glauben
an wahre Schätze vom gerechten Herrn.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
zu tauschen Reichtümer fürs Leben gegen
die Strenge, und erreichen nie die Küsten

durch das Komma hinter Strenge und die Satzkonstruktion sah das aus, als ob ein neuer Nebensatz beginnt und der sagt: sie kommen nie zur Küste.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#7
Zitat:durch das Komma hinter Strenge und die Satzkonstruktion sah das aus, als ob ein neuer Nebensatz beginnt und der sagt: sie kommen nie zur Küste.

Äh, ja. - und wo ist jetzt der entscheidende Unterschied?
das "erhoffte" mußte noch rein, aber das dreht den Sinn nicht um 180°
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
und erreichen nie die Küste in der Ausgangsversion ist eine Aussage.

und tauschen die Reichtümer fürs Leben gegen die Strenge, und erreichen nie die Küste. sie tauschen...und sie erreichen nie....

Dabei bedeutet der Satz doch
sie tauschen die Reichtümer, damit sie nicht etwa die gewünschten Küsten verlieren

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#9
Hallo, Ihr beiden,
hier bin ich auch mal wieder.

Und ich finde, ihr habt in eurer obigen Diskussion immer noch keine vollständige Klarheit erzielt. Sneaky, du bist zwar auf dem rechten Weg, aber deine Erklärung hat Zaunkönig wohl nicht so ganz überzeugt. Da will ich also auch mal meinen Senf dazugeben.

Das Original ist eigentlich ganz eindeutig, die Seeleute werfen (bei drohendem, beginnendem Sturm) ihre kostbare Fracht als Ballast über Bord (solemnly steht hier wohl für den Ernst der Lage, der auch eine gewisse bewusste Feierlichkeit mit sich bringt), um schneller an Land zu kommen, d. h. wenigstens mit ihrem Leben davon zu kommen. "lest" heißt so etwas wie 'sonst/andernfalls', also andernfalls würden sie das sichere Land nie erreichen.

Das ist also gar nicht mysteriös, sondern eine ganz praktische Überlegung, und vielleicht kannst du die in deiner Übersetzung doch auch noch etwas stärker herausarbeiten, Zaunkönig, und dabei gleich auch noch den Tippfehler werden/werfen in der Vorzeile korrigieren.

Und in der letzten Terzine, die ihr ja auch schon unter die Lupe genommen habt, würde ich vielleicht 'nimmst sie in deine Ewigkeit' vorschlagen. Mit 'ahnst' ist es eigentlich nicht getan, denn Gott 'weiß' ja, er 'ahnt' ja nicht. Das 'vielleicht' ist ein menschliches Ahnen und bringt die Hoffnung zum Ausdruck, dass Gott es eben wusste, auch wenn die Menschen es nicht wissen.

Frühlingsgrüße
Silja
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#10
Na gut, dann gebe ich ihm eine Chance.
und die Änderungen in den Terzinen sind ja kein größes Problem...

LG ZaunköniG



Ergebenheit

Kinder legen ihre Kränze fort,
so traurig, demütig in den Gedanken.
Skipper, wenn im Sturm die Schiffe schwanken,
werfen ihre Habe über Bord,

zu tauschen eines Lebens Reichtum gegen
die Chance, daß man doch erreicht die Küsten.
So, Vater, stehen wir vor Dir und legen
unsre schönsten Kränze dir zu Füßen,

geben jede seltne Kostbarkeit,
die Herzjuwelen, ohne Seufzer her.
Du weißt wohl: Blumen welken mit der Zeit,
und weitgereisten Planken fallen zum Staube,
Nimmst sie in deine Ewigkeit. Wir glauben
an wahre Schätze vom gerechten Herrn.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
Eigentlich muß man hier auch das Lovelace-Zitat übersetzen:

“Armes Herz, welch bittere Worte finden wir,
wenn Gott uns heißt loszulassen!“
Richard Lovelace (1618 - 1657)
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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