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Gonda Sureen, ARWA-Beinkönigin 1951
#1
Gonda Sureen, deutsche ARWA-Beinkönigin 1951



Gonda Sureen, die grad’ mal achtzehn Jahr war,
„Elastik-Akrobatin“ und aus Bremen,
begann die Maße von sich abzunehmen
und schickte das Ergebnis ein an Arwa.

Sie rechnete mit nichts, doch als dann klar war,
dass sie es war, die diesem Unternehmen
die besten Daten gab (und sich Tantiemen?) -
als klar war, dass sie jetzt ein großer Star war:

Beinkönigin, zog sie die Arwa-Nähte
(die hinten an den Strümpfen) sorgsam grade -
und zeigte freudig Schenkel, Fessel, Wade

der Männerwelt, die wie verrückt hinspähte...
Rundstrickmaschinen machten Jahre später dann
den Strumpf auch nahtlos (wie das Rohr von Mannesmann).


Anmerkung

Die Abbildung links zeigt eine Anzeige der Firma ARWA für Perlon-Damenstrümpfe mit Nähten auf der Rückseite von 1951. Diese wurden von Flachstrickmaschinen hergestellt, die Strümpfe in einem zweiten Arbeitsgang dann hinten zusammengenäht. Zur Herstellung von nahtlosen Strümpfen brauchte man völlig andere, nänmlich Rundstrickmaschinen. Diese kamen erst Mitte der fünfziger Jahre auf und führten zum Konkurs etlicher Betriebe, die nicht rechtzeitig in die neue Technologie investiert hatten. Für die Männerwelt waren die Nahtstrümpfe sicherlich reizvoller, für die Frauen hingegen ein Problem, da ständig verrutschende Nähte die Trägerinnen als schlampig erscheinen ließen. Die permanente Kontrolle der Strumpfnähte führte zu Dauer-Stress. Die Frauen empfanden es geradezu als Erlösung, als endlich die nahtlosen, im Volksmund Mannesmann-Röhren genannten, Strümpfe auf den Markt kamen. Innerhalb weniger Monate verdrängten sie die ungeliebten Naht-Strümpfe völlig.
Gonda Sureen, die deutsche Beinkönigin von 1951 (siehe Abbildung rechts), hatte die Durchschnittsmaße der deutschen Frau (Fessel 21,5 cm; Wade 34 cm, Oberschenkel 46 cm), nach der die Firma ARWA fortan der Marktnachfrage entsprechend exakt angepasste Größen herstellen konnte. Das Preisausschreiben mit der Aufforderung, seine Beinmaße anzugeben (siehe Abbildung), war also eine riesige Marktuntersuchung zur Optimierung des Produkts. Im Juni 1951 wurde Gonda Sureen, die als Beruf "Elastik-Akrobatin" angegeben hatte, im Münchner Regina-Hotel zur deutschen Beinkönigin gewählt und durfte sich vor 350 geladenen (meist männlichen) Gästen präsentieren. Ob sie wirklich Tantiemen erhalten hat und was aus ihrer Karriere als "Elastik-Akrobatin" wurde, ist nicht überliefert.


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