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James Lister Cuthbertson: Solitude
#1
Australien 
James Lister Cuthbertson
1851 - 1910 Australien

Solitude

This is the maiden Solitude, too fair
For mortal eyes to gaze on--she who dwells
In the lone valley where the water wells
Clear from the marble, where the mountain air
Is resinous with pines, and white peaks bare
Their unpolluted bosoms to the stars,
And holy Reverence the passage bars
To meaner souls who seek to enter there;
Only the worshipper at Nature's shrine
May find that maiden waiting to be won,
With broad calm brow and meek eyes of the dove,
May drink the rarer ether all divine,
And, earthly toils and earthly troubles done,
May win the longed-for sweetness of her love.



Einsamkeit

Die Einsamkeit ist hier noch unberührt,
zu schön, sich Sterblichen zu offenbaren,
im abgeschiednen Tal, dort wo das klare
Nass dem Fels entspringt. Die Bergluft führt

Das Harz der Pinien. Gipfel, rein wie Schnee,
entblößen ihren Busen vor den Sternen.
Gemeine Seelen dort die Ehrfurcht lernen
Und innehalten, eh sie weitergehn.

Nur jener, der zum Schrein der Schöpfung wallte,
mag einst die Jungfrau, die dort wartet, schauen,
mit ihren Taubenaugen, sanften Brauen;

mag einst vom gotterfüllten Aether trinken.
Die Erdenlasten mögen von ihm sinken;
Er die ersehnte Zärtlichkeit erhalten.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunnkönig,

wenn ich deine Fassung jetzt so lese, werde ich den Titel Grobromantiker gewinnen Smile . Na, was solls:


Die reine Einsamkeit liegt hier versteckt,
zu schön für Sterbliche in einem Kar,
hier wo der Marmorfels den Bach gebar,
im Pinienduft der Berg sich unbefleckt
mit nackter Brust zum Sternenhimmel reckt
und Ehrfurcht Narren eine Schranke war.
Wer gläubig ist, kniet vor dem Hochaltar
dass er die scheue Schöne nicht erschreckt.
Die stolzen Brauen wie ihr Taubenblick
verströmen Quellen wahrer Göttlichkeit
wer daraus trinkt, vergisst den Staub der Zeit
die Last der Arbeit, findet wahres Glück
in einer Stille, die ihm alles gibt.
er findet sich, er liebt und wird geliebt.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Zitat:wenn ich deine Fassung jetzt so lese, werde ich den Titel Grobromantiker gewinnen . Na, was solls:

Es liegt wohl zum Großteil an den harten Reimendungen.
Auch habe ich "nackt" als Atribut für den Busen bewußt vermieden.
Eine solche direkte Ansprache gehört sich nicht für den ehrfürchtigen Pilger. Inhaltlich ist aber alles Wesentliche erhalten geblieben.

Ich habe in meiner Fassung schon "unberührt" als Reimwort, was eine Tautologie ergäbe.
Bei dir würde sich für die erste Zeile
"Die Jungfrau Einsamkeit liegt hier versteckt"
geradezu aufdrängen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

ich hab ja auch dem Berg auf die Brust gelinst, nicht der Lady in den Ausschnitt. Ich bin als Knäblein mit meinem Vater öfters in den Bergen gewesen. Diese Erinnerungen hindern mich wohl daran, dort einen Busen zu sehen Smile Und nachdem ich schon hart gereimt habe, würde sich die Jungfrau dort sicher nicht wohl fühlen.

Als Amplitude in die andere Richtung passts aber doch ganz gut zu deinem.

Das war im übrigen das erste Sonett, in dem ich Platz hatte und nicht wusste was reinpacken. Die letzten Zeilen sind ja pure Erfindung. Sowas ist mir noch nie passiert, seit ich hier übersetze.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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