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schreIBMaschine (1980)
#1
schreIBMaschine
oder: wie Werbung kommuniziert
(Hommage an Michael Schirner)


innovativ! puristisch! radikal!
die kommunikation: allein konkret.
das pictogramm: ver-zeichnet: was da steht:
das zeichen selbst. als geste. als fanal.

nichts mehr von sätzen. alles material
figur und element: vom alphabet.
das zeigt was ist. was jeder gleich versteht.
form follows function. radikal total.

musik von zukunft. kompromisslos. nackt.
galvanisch zuckend. aus dem zeichenbrei.
impuls im hirn. blitzartig erst. abstrakt.

dann explosion. wie von dem sekt der pfropf.
auf einmal klare sicht. ein-bildung frei:
und auf der netzhaut steht der kugelkopf.



Anmerkung:

In den 70er und 80er Jahren galt Michael Schirner (heute Kunst-Professor in Karlsruhe) als "der" Werbeguru in der Bundesrepublik. Noch heute sind viele seiner Kampagnen (z.B. „Ich trinke Jägermeister, weil...“) im kollektiven Gedächtnis tief verankert. In seinem Buch „Werbung ist Kunst“ von 1988 hat er seine ästhetische Strategie, eine Werbekampagne anzugehen, dargestellt. Sie beruhte auf dem Prinzip der Reduktion (was stets Komprimierung implizierte). Berühmt geworden ist seine aus einem einzigen Wort nach dem Muster der Konkreten Poesie entwickelte Printanzeige schreIBMaschine.

In prädigitaler Zeit galt der abgebildete Kugelkopf der IBM-Schreibmaschine als innovative Meisterleistung im Bereich der Bürotechnik.

Vgl. auch Dirk Schindelbeck: Marken, Moden und Kampagnen, Darmstadt 2003.


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