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E. A. Robinson: Thalia
#1
USA 
Hallo allerseits,

Ich bin auf der Suche nach dem Sonett "Thalia" von Edwin Arlington Robinson.

Laut
http://robinson.bokardo.com/
sein erstes veröffentlichtes Gedicht.

In seinen "Sonnets" von 1928, wo er seine Sonette aus früheren Gedichtbänden zusammenfasst ist es nicht enthalten.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Juhu!

Joshua Porter von robinson.bokardo.com war so freundlich, mir das Sonett zu mailen:

Thalia

Morocco, and the Muse, and mimicry
Of what God never made and never meant
For Man--Himself--diaphanously blent
With living shadows, play the mastery:
Pollio capers with Terpsichore,
While ass-eared Midas, swinishly content,
Wallows and roots amid the mire anent,
Nor peers beyond the spangled scenery.

We know not, dying, what we may be, dead;
We know not, living, what we are, alive:--
While painted Sorrow's mercenary laugh
Is linked with living lies, and ever read
As truth--throughout this humming human hive
Where is the man to write man's epitaph?
achselzucken

Ich habe mir dieses Sonett nun schon mehrfach angeschaut, aber ich komme, vor allem mit dem Anfang nicht klar.

Die Grundidee ist wohl, ganz grob gesagt, das Leben an sich als Schauspiel zu beschreiben, in dem Sinne, daß wir uns und unseren Mitmenschen ständig etwas vorspielen. Aber was bedeutet in dem Zusammenhang "Morocco"?
Weder das Land Marokko, noch das Ziegenleder Maroquin kann ich hier in einen sinnvollen Zusammenhang bringen. Geht da wieder eine Redewendung an mir vorbei? Oder ist das heutige Marokko Schauplatz des griechischen Mythos?
Der Begriff scheint mir jedenfalls nicht ganz unwesentlich zu sein an dieser prominenten Stelle.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Puh...
Die Erstfassung ist geschafft. Uber dem "Morocco" bin ich noch immer im Zweifel. Ich habe inzwischen aber gelesen das "Saffian-Stiefel" nicht nur das Schuhwerk bezeichnet, sondern auch einen Menschen, der eben dieses trägt, im Sinne eines Menschen, der auf die Mode bedacht ist, also einen Dandy. Daher nun "Mode" um die Alliteration zu erhalten.



Edwin Arlington Robinson


Thalia

Die Moden, Musen und die Maskerade
von dem was Gott nicht schuf und niemals meinte;
die Menschheit selbst dem Schatten sich vereinte
und lebhaft sich erspielt die Meistergrade.

Hier neckte Pollio sich mit Terpsichore
und während Midas mit den Eselsohren
im Schlamm sich suhlt, saufroh der Welt entrückt,
zeigt sich das Musenpaar nie ungeschmückt.

Wir wissen, sterblich, nicht, was Tod denn ist;
Wir wissen, lebend, nicht, was ist das: Leben; -
wenn wir uns, leidend, käuflich fröhlich geben.

Verstrickt in Lebenslügen ist gewiß
nur ringsum allzeit dies belebte Treiben.
Wo ist der Mensch, sein Epitaph zu schreiben?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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